Siebeneinhalb Jahre für Komplizen von Klatten-Erpresser Sgarbi

Im zweiten Prozess um die Erpressung von BMW-Grossaktionärin Susanne Klatten ist der Komplize des Haupttäters Helg Sgarbi zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter im mittelitalienischen Pescara sprach Ernano Barretta am Dienstagabend des schweren Betrugs für schuldig.

Der Sgarbi-Komplize Ernano Barretta wird zu siebeneinhalb Jahre Haft verurteilt (Archiv) (Bild: sda)

Im zweiten Prozess um die Erpressung von BMW-Grossaktionärin Susanne Klatten ist der Komplize des Haupttäters Helg Sgarbi zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter im mittelitalienischen Pescara sprach Ernano Barretta am Dienstagabend des schweren Betrugs für schuldig.

Den Vorwurf der Bildung einer kriminellen Organisation dagegen liess er nicht gelten. Es ging im mehrjährigen Prozess um die Erpressung reicher Frauen mit heimlich gefilmten amourösen Videos. Laut Anklage soll Barretta die Filmaufnahmen gemacht haben.

Barretta wurde auch verurteilt, der Nebenklägerin Susanne Klatten sieben Millionen Euro Schadenersatz zu zahlen sowie an zwei andere Frauen etwa zwei Millionen und 400’000 Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die übrigen sechs Angeklagten, darunter Barrettas Frau und zwei erwachsene Kinder des Paares, wurden freigesprochen.

Der bereits vor drei Jahren wegen Betrugs und versuchter Erpressung verurteilte Schweizer Helg Sgarbi hatte von der Milliardärin Klatten 14 Millionen Euro für Fotos ihrer intimen Begegnungen in einem Hotel kassieren wollen. Klatten wandte sich an die Polizei, hatte dem Erpresser zuvor aber bereits freiwillig sieben Millionen Euro überlassen.

Bei den Ermittlungen gegen Sgarbi war auch Barretta, der aus einem Dorf in den Abruzzen kommt, ins Visier der Polizei geraten. Er soll mit seiner Familie eine Art Sekte geleitet haben und ein Drahtzieher der Erpressungen betuchter Frauen gewesen sein.

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