Sieg von Cascada beim deutschen ESC-Vorentscheid sorgt für Unmut

Der Sieg der Band Cascada über die Bläsergruppe LaBrassBanda beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid hat eine breite Diskussion ausgelöst. Vor allem das Urteil der Jury wird in Internet-Foren kritisiert. Auch Plagiatsvorwürfe sind im Umlauf.

Getrübte Freude: Cascada-Sängerin Natalie Horler (Bild: sda)

Der Sieg der Band Cascada über die Bläsergruppe LaBrassBanda beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid hat eine breite Diskussion ausgelöst. Vor allem das Urteil der Jury wird in Internet-Foren kritisiert. Auch Plagiatsvorwürfe sind im Umlauf.

Die fünf Experten, darunter Sänger Tim Bendzko und Schlager-Ikone Mary Roos, hatten in der Live-Show LaBrassBanda nur einen Punkt gegeben, während die Radiohörer die bayerische Bläser-Combo einhellig ganz vorne sahen.

Der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber verteidigte am Freitag das Jury-Urteil. „Die haben sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, wer die grössten Erfolgsaussichten in Europa hat“, sagte der Verantwortliche der Sendung der Nachrichtenagentur dpa.

Die Jurymitglieder hätten grossen Wert auf ihre Unabhängigkeit gelegt. Ausserdem habe die Bonner Dance-Pop-Band Cascada auch in der Gunst der TV-Zuschauer weit vorne gelegen.

Fast 1,8 Millionen gefällt der Song – so viele Nutzer halten auf der Facebook-Seite des Dance-Trios Cascada den virtuellen Daumen für die Band hoch. Andererseits scheinen sich seit Donnerstagnacht wieder viele Facebook-Nutzer nach einem „Gefällt mir nicht“-Button zu sehnen.

Die „Unser Song für Malmö“-Gewinner müssen nach dem Sieg beim ESC-Vorentscheid nämlich mit viel Häme und Spott umgehen. Die Fanseite bei Facebook wird immer mehr zur Angriffsfläche – langsam gehen die Glückwünsche in der Kritik unter.

Plagiatsvorwürfe

Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter gab es am Tag nach dem Vorentscheid kaum ein anderes Thema. Twitter-Schlagworte wie ESC und Cascada gehören zu den meist genannten in Deutschland. Auch unter dem Hashtag usfm – eine Abkürzung für „Unser Star für Malmö“ wird ordentlich gegen den Vorentscheid und die Dance-Formation aus Bonn ausgeteilt. Ein Nutzer zwitschert etwa: „Unsere Dorfdisco für Malmö“.

Geätzt wird gegen das Outfit von Sängerin Natalie Horler, gegen die Jury und gegen die Plattenfirma Universal. Im Zentrum der Kritik steht allerdings die Ähnlichkeit von Cascadas Eurodance-Hymne „Glorious“ mit dem schwedischen ESC-Siegersong 2012.

Weil der „Song für Malmö“ in den Ohren vieler klingt wie Loreens „Euphoria“, sehen viele User schon Parallelen zu gewissen Politikern. „Wer startet CascadaPlag?“ will einer wissen. An anderer Stelle heisst es: „Für geklaute Rummelplatzdiscomucke sollte Deutschland im Vorfeld disqualifiziert werden.“

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