Am Brünig-Schwinget konnte man sich einen Triumph von Matthias Sempach gut vorstellen. Sempach triumphiert tatsächlich. Es ist aber Thomas Sempach aus Heimenschwand, der Coucousin des Schwingerkönigs.
Thomas Sempach, als 31-Jähriger ein Jahr alter als Matthias Sempach, war am prestigeträchtigsten Bergkranzfest an der Wasserscheide zwischen dem Berner Oberland und der Innerschweiz der Stärkste. Auf dem Weg zu seinem achten Kranzfestsieg gewann er die ersten fünf Gänge im starken Teilnehmerfeld allesamt, bevor er im 14-minütigen Schlussgang gegen Vorjahressieger Bernhard Kämpf das für den Triumph ausreichende Remis herausholte, ohne je in Gefahr zu geraten.
Einen der acht Kranzfestsiege hatte Thomas Sempach ebenfalls an einem Bergfest errungen, nämlich 2008 auf der Schwägalp. Auf dem Brünig bezwang er nacheinander Peter Imfeld, Bruno Nötzli, Stefan Gasser, Lutz Scheuber und Adrian Steinauer, sodass er mit einem ganzen Punkt Vorsprung in den Schlussgang steigen konnte.
Bernhard Kämpf erreichte trotz des gestellten Schlussganges den 2, Rang, den er sich mit Joel Wicki teilte. Der Oberländer bezwang mit Martin Grab und Marcel Mathis zwei Eidgenossen und musste einzig Philipp Gloggner im 2. Gang einen Gestellten zugestehen. Der hoffnungsvolle Joel Wicki stellte im Anschwingen zweimal, ehe er vier Siege aneinanderreihte, zuletzt gegen Matthias Aeschbacher.
Die Schwingerkönige Kilian Wenger und Matthias Sempach – er liess sich seinen 100. Kranz überreichen – beendeten das Fest in den Rängen 3 und 4. Der ebenfalls als Dritter klassierte Berner Kantonalfest-Sieger Matthias Glarner vergab die Chancen auf den erstmaligen Triumph auf dem Brünig durch den gestellten 5. Gang gegen Philipp Laimbacher.
Die Überlegenheit der Berner war verständlicherweise nicht mehr derart gross wie noch auf der Rigi. Die Berner Spitzenleute Christian Stucki, Matthias Siegenthaler, Remo Käser, Simon Anderegg, Florian Gnägi, Willy Graber und Beat Wampfler mussten den Start wegen Verletzungen absagen. Mit 9:9 Kränzen endete das Duell zwischen den Bernern und den Innerschweizern unentschieden. Die Berner belegten jedoch grundsätzlich die deutlich besseren Ränge.