Siegfried setzt Wachstumskurs dank Zukäufen fort

Der Pharmaindustriezulieferer Siegfried ist dank einer Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2015 kräftig gewachsen. Das Aargauer Unternehmen erzielte mit 200,7 Millionen den höchsten Umsatz seit über 10 Jahren. Das ist ein Plus von über einem Fünftel.

Siegfried sieht sich auf gutem Weg, ein führender Anbieter im Pharmazulieferer-Geschäft zu werden. (Archivbild) (Bild: sda)

Der Pharmaindustriezulieferer Siegfried ist dank einer Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2015 kräftig gewachsen. Das Aargauer Unternehmen erzielte mit 200,7 Millionen den höchsten Umsatz seit über 10 Jahren. Das ist ein Plus von über einem Fünftel.

In Lokalwährungen gerechnet hätte die Zunahme sogar einen Viertel betragen, teilte Siegfried am Mittwoch mit. Grund für den Zuwachs ist vor allem die Übernahme der Hameln Pharma Ende 2014. Dank dem Kauf schossen die Umsätze mit fertigen Arzneien um 81 Prozent auf 70,1 Millionen Franken hoch. Die Integration der deutschen Tochter sei rasch und reibungslos verlaufen und stehe vor dem Abschluss, hiess es.

Aber auch der umsatzmässig fast doppelt so grosse Geschäftszweig mit Wirkstoffen wuchs um 3,3 Prozent zu.

Die Profitabilität des Gesamtunternehmens blieb stabil, obwohl Hameln Pharma laut Siegfried wie erwartet derzeit noch tiefere Gewinnmargen ausweist. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte ähnlich wie der Umsatz um 21,8 Prozent zu.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 23,2 Prozent auf 20,5 Millionen Franken. Unter dem Strich blieben 20,1 Millionen Franken, das sind noch 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Währungsdifferenzen drückten hier auf das Ergebnis.

Grosse Übernahme steht an

Insgesamt sieht sich das Unternehmen bereits startklar für den nächsten Wachstumssprung. Inzwischen wurde auch eine neue Anlage im chinesischen Standort Nantong fertiggestellt, die mittlerweile auch schon über alle notwendigen Bewilligungen und Lizenzen verfügt, wie Siegfried schrieb. Nantong stelle einen wesentlichen Bestandteil des künftigen Wachstums der Gruppe dar.

Der letzte Schritt der vor fünf Jahren festgelegten Wachstumsstrategie stellt nun die Übernahme von Teilen des Auftrags- und Zulieferergeschäfts des deutschen Pharmakonzerns BASF dar. Im Mai hatte Siegfried den Kauf der drei Produktionsstätten im Walliser Evionnaz, im deutschen Minden und im französischen Saint-Vulbas angekündigt. Die drei Fabriken erzielten 2014 mit über 800 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 280 Millionen Franken.

Mit dieser Transaktion will das Unternehmen in die Spitzengruppe seiner Wettbewerber vorstossen. Die Übernahme verlaufe in jeder Hinsicht nach Plan, hiess es am Mittwoch. Die definitive Übernahme wird weiterhin im kommenden Herbst erwartet.

Siegfried geht denn auch davon aus, den Aktionären für dieses Geschäftsjahr eine höhere Dividende ausschütten zu können. Analysten sehen das Unternehmen nach den Halbjahreszahlen auf dem richtigen Weg. Diese Ansicht teilten offenbar auch die Anleger: Die Siegfried-Aktien notierten am Mittwochmorgen kurz vor 11 Uhr 2,8 Prozent höher als am Vorabend.

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