Ivica Kostelic gewinnt in Sotschi (Russ) die Superkombination und sichert sich gleichzeitig auch die Kristallkugel in dieser Disziplin. Allerdings klagte der Kroate nach dem Rennen über Knieschmerzen.
Gemäss einer ersten MRI-Untersuchung in Krasnaja Poljana hat sich Kostelic aber nicht gravierend verletzt. Eine genaue Diagnose liegt allerdings noch nicht vor. Kostelic wird sich am Montag für eine zweite MRI-Untersuchung ins Baselbieter Kantonsspital Bruderholz begeben.
Beat Feuz, der Sieger der Spezial-Abfahrt vom Samstag und auch in der Kombi-Abfahrt der Schnellste, fiel am Nachmittag im Slalom noch um 1,16 Sekunden hinter Kostelic auf den 2. Platz zurück. Der 25-jährige Emmentaler, obwohl den schwierigen Strecken-Verhältnissen entsprechend gut unterwegs (achtbeste Slalom-Zeit), verlor über zweieinhalb Sekunden auf seinen Konkurrenten. Dritter wurde der Franzose Thomas Mermillod Blondin (1,77 zurück).
Feuz klassierte sich damit auch in der vierten Kombinations-Wertung (und zum insgesamt schon zehnten Mal in diesem Winter) auf dem Podest. In Wengen, Kitzbühel und Sotschi war er jeweils hinter dem siegreichen Kostelic Zweiter geworden, vor Wochenfrist in Chamonix klassierte er sich als Dritter. In der Endabrechnung der Super-Kombination fehlten Feuz schliesslich 36 Punkte auf Titelverteidiger Kostelic (300:336 Punkte). Im Gesamtweltcup vergrösserte der Kroate mit seinem sechsten Saisonerfolg (dem 24. im Weltcup überhaupt) den Vorsprung auf Feuz um 20 auf 70 Punkte (1043:973). Dritter in der Overall-Wertung ist der Österreicher Marcel Hirscher mit 825 Punkten.
Der Triumph von Kostelic hatte sich bereits nach dem ersten Teil am Morgen abgezeichnet. Der 32-jährige Kroate hatte sich in der Kombinations- (gegenüber der Spezial-)Abfahrt stark gesteigert und als 15. nur 1,52 Sekunden auf Feuz eingebüsst. Auf dem steilen und grösstenteils vereisten Slalom-Hang schliesslich machte Kostelic die (erwartet) bessere Figur. Der herausragende Stangenkünstler, der in diesem Winter in acht Spezial-Slaloms dreimal gewann und nie schlechter als Fünfter klassiert war, liess sich am Nachmittag überlegene Bestzeit notieren.
Romed Baumann, der neben Kostelic und Feuz als einziger (mit einem Sieg) noch theoretische Chancen auf den Gewinn der Disziplinen-Wertung hatte, konnte nach enttäuschender Leistung in der Abfahrt (17. Platz) nie in den Kampf um Kombi-Kristall eingreifen. Der Österreicher belegte in der Endabrechnung hinter Silvan Zurbriggen nur den 17. Rang. Zweitbester Schweizer war Carlo Janka als Siebenter mit 2,83 Sekunden Rückstand auf Kostelic. Nach der Abfahrt hatte der Bündner noch den 5. Platz belegt. Didier Défago (24. nach der Abfahrt) schied nach guter Zwischenzeit im Slalom aus. Marc Berthod stürzte in der Abfahrt.
Sotschi (Russ). Weltcup-Super-Kombination der Männer: 1. Ivica Kostelic (Kro) 2:50,21. 2. Beat Feuz (Sz) 1,16 zurück. 3. Thomas Mermillod Blondin (Fr) 1,77. 4. Matteo Marsaglia (It) 2,02. 5. Benjamin Raich (Ö) 2,57. 6. Aksel Lund Svindal (No) 2,58. 7. Carlo Janka (Sz) 2,83. 8. Christof Innerhofer (It) 2,84. 9. Kjetil Jansrud (No) 2,85. 10. Andreas Romar (Fi), Peter Fill (It) 3,08. Ferner: 16. Silvan Zurbriggen (Sz) 3,91. – Ausgeschieden u.a.: Marc Berthod (Sz), Didier Défago (Sz), Bode Miller (USA), Dominik Paris (It), Adrien Théaux (Fr).