Siemens plant weitere Einschnitte – 2700 Jobs betroffen

Der Elektrokonzern Siemens treibt seine Neuausrichtung mit einem weiterem Arbeitsplatzabbau voran. In Deutschland sollen in den kommenden Jahren insgesamt rund 2700 Jobs gestrichen, ver- oder ausgelagert werden.

Siemens muss in Deutschland Federn lassen. Im Bild ist die deutsche Kanzlerin Angela Merkel bei einem Besuch an der Messe Hannover am Stand von Siemens. (Archiv) (Bild: sda)

Der Elektrokonzern Siemens treibt seine Neuausrichtung mit einem weiterem Arbeitsplatzabbau voran. In Deutschland sollen in den kommenden Jahren insgesamt rund 2700 Jobs gestrichen, ver- oder ausgelagert werden.

Der Siemens-Konzern plant weitere Einschnitte: Durch die Digitalisierung sowie Sparmassnahmen im Bahngeschäft und der Sparte Digital Factory fielen in Deutschland in den nächsten Jahren knapp 1700 Stellen weg, teilte der Münchener Konzern am Donnerstag mit.

Weitere rund 1.000 Arbeitsplätze sollen zu externen Dienstleistern wandern oder innerhalb des Konzerns verlagert werden. Bei dem Umbau, der verschiedene Standorte betrifft, wolle man möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Die Pläne seien den Vertretern der Arbeitnehmer vorgestellt worden, mit ihnen seien bald Gespräche über die Umsetzung geplant. Möglichst viele der betroffenen Mitarbeiter sollen für offene Stellen im Konzern qualifiziert werden.

Der Grossteil der Jobs fällt in der Unternehmens-IT weg. Hier sollen in den nächsten drei Jahren rund 1350 Stellen gestrichen werden, 700 davon gehen an externe Anbieter. «Die Neugestaltung der Unternehmens-IT spielt zweifellos eine Schlüsselrolle für Siemens beim Wandel hin zum digitalen Industrieunternehmen», erklärte Siemens-Vorstand Michael Sen. «Dies werden wir entschlossen angehen und damit auch unsere Flexibilität erhöhen.»

In der Sparte Digital Factory, in der Siemens Hard- und Software für Fertigungsprozesse anbietet, werden Lager aus Nürnberg, Fürth, Erlangen und Amberg zu einem neuen Logistikzentrum zusammengefasst.

Dadurch fallen rund 600 Jobs weg, weitere rund 250 werden übertragen. Im Bahngeschäft kämpft Siemens wegen der Konkurrenz aus China mit einem deutlichen Preisverfall. «Die sehr starke Intensivierung des Wettbewerbs des weltweiten Bahngeschäfts hat natürlich auch Konsequenzen für uns», sagte Jochen Eickholt, Chef der Sparte Mobility. Am Standort Krefeld fallen deshalb rund 300 Arbeitsplätze weg.

Zuletzt hatte der Konzern, der weltweit 351’000 und in Deutschland rund 113’000 Mitarbeiter beschäftigt, 1700 Stellen in der Sparte Automatisierungs- und Antriebstechnik gestrichen.

Jedes Jahr will Siemens allein in Deutschland aber auch rund 3000 neue Mitarbeiter einstellen. Allein im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2016/2017 seien weltweit rund 17’500 Personen, davon mehr als 2500 in Deutschland, neu beschäftigt worden.

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