Die Alpin-Boarder Patrizia Kummer und Nevin Galmarini holen für die Schweiz in der Sierra Nevada die WM-Medaillen Nummern 5 und 6. Kummer gewinnt im Parallel-Riesenslalom Silber, Galmarini Bronze.
Kummer wurde erst im Final von der Tschechin Ester Ledecka gestoppt. Für die 29-jährige Walliserin, die Olympiasiegerin im Parallel-Riesenslalom von Sotschi 2014, ist es die dritte WM-Medaille ihrer Karriere. Auf einen WM-Titel muss sie aber weiterhin warten.
Der 21-jährigen Ledecka musste sie sich im Duell um Gold um 19 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Die letzte Schweizer Weltmeisterin im Parallel-Riesenslalom ist damit weiterhin Ursula Bruhin (2003). Immerhin holte das Schweizer Alpinteam in der Sierra Nevada die erste Medaille seit Kummers 2. Platz im Parallelslalom vor vier Jahren.
Im Viertelfinal hatte sich Kummer unter der spanischen Sonne gegen die Österreicherin Julia Dujmovits, die Olympiasiegerin im Parallel-Slalom, durchgesetzt, im Halbfinal gegen die russische Bronze-Medaillengewinnerin Jekaterina Tudegeschewa.
Anfang Februar im bulgarischen Bansko feierte Kummer im Parallel-Riesenslalom den bislang einzigen Sieg in dieser Weltcup-Saison, nachdem sie zuvor in diesem Winter überhaupt nicht auf Touren gekommen war. Nach dem Sieg in Bansko wurde sie auf höchster Stufe zwei weitere Mal Zweite.
Erste WM-Medaille für Galmarini
Nevin Galmarini holte für die Swiss-Ski-Equipe kurz nach dem Frauen-Final Bronze. Der 30-Jährige setzte sich im Duell um Platz 3 gegen den Bulgaren Radoslav Yankov durch. Im Viertelfinal hatte Galmarini bei der Neuauflage des Olympia-Finals von 2014 gegen den Russen Vic Wild die Oberhand behalten, den Halbfinal verlor er gegen den Österreicher Andreas Prommegger. Tags zuvor im Parallel-Slalom war Galmarini, der Olympia-Zweite im Parallel-Riesenslalom, unglücklicher Vierter geworden. Nun ist der erste WM-Medaillengewinn Tatsache.
Für den Rest des Schweizer Teams bedeuteten spätestens die Achtelfinals Endstation. Neben Kummer hatten erfreulicherweise auch Julie Zogg (10.) und Stefanie Müller (13.) die Qualifikation überstanden. Bei den Männern blieben Dario Caviezel und David Müller in der Vorausscheidung hängen, Kaspar Flütsch wurde disqualifiziert.
Den österreichischen Final um Gold gewann Prommegger gegen Benjamin Karl. Für den 36-Jährigen war es der zweite WM-Sieg innerhalb von weniger als 24 Stunden.
Schweizer Team bereits mit sechs Medaillen
Nach dem neunten Wettkampf-Tag steht die Schweizer Delegation bereits bei sechs Medaillen (je dreimal Silber und Bronze). Die Snowboarder haben mit den Top-3-Klassierungen 4 und 5 die interne Vorgabe von drei Podestplätzen bereits übertroffen. Letztmals waren die Schweizer 2007 an der Heim-WM in Arosa erfolgreicher (sieben Medaillen) gewesen.