Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat seine Stellvertreterin und zehn hochrangige Regierungsmitglieder entlassen. Dies teilte am Dienstag das Präsidialamt mit.
Die entlassene Vizepräsidentin Joice Mujuru gilt als Rivalin und mögliche Nachfolgerin des 90-jährigen Mugabe, der in dem südafrikanischen Land seit 1980 das Sagen hat. Seit längerem schwelt ein Machtkampf um die Nachfolge.
Unter anderen mussten die Minister für Energie, Sicherheit, Arbeit, Jugend und Kommunikationstechnologie den Hut nehmen. Sie gelten als Unterstützer der Vizepräsidentin. Ein neues Kabinett soll schon an diesem Mittwoch vorgestellt werden, wie ein Mitarbeiter Mugabes sagte.
Am Dienstagabend wurde zudem die Entlassung des Ministers für Arbeit und eines Ministers für Provinzangelegenheiten bekanntgegeben. Insgesamt feuerte Mugabe neun Minister und einen Minister-Stellvertreter.
In den vergangenen Monaten hatte sich Mugabes mehr als 40 Jahre jüngere Ehefrau als Nachfolgerin in Stellung gebracht. Die 49 Jahre alte Grace Mugabe hatte sich auf einem Parteitag der Regierungspartei Zanu PF als Chefin der mächtigen Zanu-Frauenliga bestätigen lassen.
Angebliche Mordpläne
Mujurus Verhalten sei «mit ihren offiziellen Pflichten unvereinbar», hiess es in der Mitteilung des Präsidialamts. Mugabe hatte die 59-jährige Mujuru beschuldigt, mit Hilfe ausländischer Mächte seine Ermordung zu planen. Die Politikerin hatte diese Anschuldigungen als lächerlich zurückgewiesen.
Sie habe ihr Entlassungsschreiben am Montagabend erhalten, bestätigte Mujuru. Sie habe Mugabe gedankt, ihre Karriere gefördert zu haben, sagte sie. «Als ehemalige Freiheitskämpfer wurden wir gelehrt, nicht gegen Entscheidungen der Ältesten anzukämpfen.» Doch ihre Entlassung sei nicht korrekt gewesen. Sie werde noch entscheiden, ob sie deswegen vor Gericht ziehen werde, fügte Mujuru hinzu.