Eher unerwartet scheitert Genève-Servette in den Viertelfinals gegen Zug in vier Partien. Der EVZ sei vor dem gegnerischen Tor entschlossener gewesen, bilanziert Genfs Juraj Simek.
Auch nach dem Abschluss der Serie trauern sie in Genf noch etwas dem ersten Spiel der Serie nach. Damals kassierten die Servettiens 7,4 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich und verloren sie schliesslich in der Verlängerung. «Hätten wir diese Partie gewonnen, dann wäre es mit Sicherheit eine ganz andere Serie geworden», sagte Simek nach der vierten Niederlage im vierten Spiel.
«Hätte und wäre zählen in den Playoffs aber nicht, jetzt ist es ohnehin zu spät», so Simek weiter. «Heute wollten wir das Spiel diktieren. Das ist uns eigentlich gut gelungen, dann kassierten wir aber Tore aus dem Nichts», sprach der Stürmer das Mitteldrittel an, in dem die Zuger innerhalb von 432 Sekunden von 1:1 auf 4:1 davonzogen. Simek: «Zug war vor dem Tor entschlossener. Das war nicht nur heute der Schlüssel.»
Zugs Trainer Harold Kreis sprach von der Disziplin, die in dieser Serie entscheidend gewesen sei. Anders als in den Partien davor konzentrierte sich Servette im vierten Duell zwar auf das Spiel (nur vier Strafminuten), die Wende oder gar der erste Sieg wollte der Mannschaft von Chris McSorley aber auch auf diese Art nicht gelingen.
Sieben Restausschlüsse nach Spielschluss
Die Emotionen verlagerten sich in andere Stadien. In der Partie zwischen Biel und Bern (1:3) sprachen die Schiedsrichter total 217 (!) Strafminuten aus (127 gegen Biel, 90 gegen Bern). Allein bei der Massenkeilerei nach dem Spielschluss verteilten die Unparteiischen fünf Spieldauer-Disziplinarstrafen (drei gegen Biel, zwei gegen Bern).
Für Ärger auf Bieler Seite hatte bereits die Szene vor dem entscheidenden 3:0 für den SCB gesorgt. Weil Berns Alain Berger Biels Marco Maurer regelwidrig zu Fall gebracht hatte, hätte die Partie bereits vor dem Spielzug, der zum Shorthander von Tristan Scherwey führte, unterbrochen werden müssen.
Blindenbachers Schubser
In Lugano kassierte derweil Severin Blindenbacher von den ZSC Lions einen umstrittenen Restausschluss, weil er einen Linienrichter umgeschubst hatte. Allerdings darf dem Zürcher dabei wohl keine Absicht unterstellt werden. Blindenbacher entschuldigte sich nach der Partie in der Kabine der Schiedsrichter dennoch für die Aktion, darüber sprechen mochte er aber nicht.
Auch sein Trainer Hans Wallson wollte sich nicht äussern, nachdem Lugano während Blindenbachers Strafe den 3:2-Siegtreffer zum 2:2-Ausgleich in der Serie erzielt hatte. Er habe die Szene live nicht gesehen und auch im Video noch nicht anschauen können. Zum Spiel meinte Wallson: «Wir begannen gut, übernahmen das Kommando und hatten viele Schüsse. Unnötige Strafen und ein schlechtes Powerplay führten uns aber in die Niederlage.»
Wallsons Gegenüber Greg Ireland zeigte sich wenig überraschend mit den «Special Teams» zufrieden. «Das war sehr gute Arbeit und ein Sieg der Gruppe. Seit 14 Partien trainiere ich diese Mannschaft und jeden Tag sehe ich neue Fortschritte. Das macht Freude», lobte er seine Equipe. Für einen Sieg in Zürich benötige es aber einen «speziellen Effort».