Atletico Madrid steht innert einer Woche, die zur wichtigsten der Klubgeschichte wird, zwei Riesen gegenüber. Zuerst geht es heute gegen Barcelona um den spanischen Titel.
Seit nunmehr 30 Jahren sind Real Madrid und der FC Barcelona in Spaniens Primera Division das Mass aller Dinge. Die beiden Liga-Krösusse teilten die Vielzahl der Titel unter sich auf. Nur drei Klubs vermochten seit der Saison 1984/85 die Phalanx der beiden zu durchbrechen: Atletico Madrid 1996, Deportivo La Coruña 2000 und Valencia 2002.
Während «Depor» in die 2. Liga abgetaucht ist und Valencia mit einem grossen Schuldenberg und einem nicht fertig gestellten Stadion im Mittelfeld der Rangliste zu finden ist, erlebt Atletico erneut eine Sternstunde. Mit einem Remis in der letzten Meisterschaftsrunde heute (18 Uhr) im Camp Nou beim FC Barcelona könnte sich das Team von Diego Simeone erstmals seit 18 Jahren wieder spanischer Meister nennen. Und nicht nur das: eine Woche später spielt «Atleti» im Champions-League-Final gegen Stadtrivale Real Madrid um die europäische Klub-Krone.
Dass Atletico sich inzwischen hinter den «grossen Zwei» als Nummer 3 in Spanien etabliert hat, ist kein Zufall. Der Erfolg bahnte sich bereits 2010 und 2012 an, als die «Rojiblancos» die Europa League gewannen. Seit 2011 steht der Argentinier Simeone an der Seitenlinie. Der frühere Spieler von Atletico orchestriert das Ensemble ohne Unterbruch, gestikuliert, schreit, zeigt an. Simeone steht für den Aufschwung von Atletico. Mit seiner Leidenschaft steckt er die Mannschaft an.