Simon Ammann verlängert seine überaus erfolgreiche Karriere um mindestens einen Weltcup-Winter. Der bald 34-jährige Toggenburger entscheidet sich wiederum gegen einen Rücktritt.
Wochenlang war darüber spekuliert worden, ob Simon Ammann seine Karriere fortsetzen wird oder nicht. Nach reiflichen Überlegungen und vielen Gesprächen herrscht nun Klarheit: Ammann wird das Team der Schweizer Weltcup-Skispringer weiterhin als Leader anführen. Er sei nach eingehender Analyse zum Schluss gekommen, noch immer vom Skisprung-Fieber gepackt zu sein, so Ammann.
Mit seinen Teamkollegen hat der vierfache Olympiasieger das Sommertraining im Bereich Kraft und Kondition schon seit zwei Wochen wieder aufgenommen. «Mein Beruf als Skispringer bereitet mir noch immer sehr viel Freude. Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich absolut bereit und motiviert bin, den anstrengenden Trainingsblock des Sommers anzugehen», liess Ammann via Communiqué verlauten.
Ammanns letzte Saison war von einem schlimmen Sturz am 6. Januar in Bischofshofen (Ö) geprägt. Durch eine schwere Gehirnerschütterung wurde er anderthalb Monate ausser Gefecht gesetzt, ehe er ohne weiteren Ernstkampf nach Falun (Sd) an die nordischen Ski-Weltmeisterschaften reiste. Dort vermochte der erfolgreichste Schweizer Olympionike erwartungsgemäss nicht in den Kampf um die Medaillen einzugreifen – für eine Telemark-Landung war er mental noch nicht bereit. Ammann fand in Mittelschweden jedoch die erhofften Antworten nach seiner Rückkehr in den Skisprung-Zirkus. «Für mich war es unheimlich wichtig zurückzukommen.» Andernfalls hätte er keine andere Möglichkeit gehabt als das Karriereende, sagte der Toggenburger damals nach Beendigung der Titelkämpfe sichtlich erleichtert. «Wenn man lange wartet mit dem Springen, kann die Angst wirklich gross werden.»
Bereits an den für ihn missratenen Olympischen Spielen 2014 in Sotschi war über einen Rücktritt Ammanns gemutmasst worden. Rund einen Monat später orientierte der Toggenburger darüber, dass er seine Karriere fortsetzen werde. Im letzten Winter etablierte er sich prompt umgehend wieder an der Weltspitze. Er triumphierte zweimal in Kuusamo und stieg in Engelberg, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck drei weitere Male aufs Podest.
Die Diskussionen über ein mögliches Karriereende von Ammann dürften im kommenden Winter eine Fortsetzung finden. Denn ob er über die nächste Saison hinaus weiterspringt, lässt der Gesamtweltcup-Sieger von 2010 bewusst offen: «Sobald ich spüre, dass der Zeitpunkt für einen Rücktritt gekommen ist, werde ich auf meinen Entscheid zurückkommen.»