Simon Ammann gerät vor den Olympischen Spielen in Sotschi unerwartet in die Defensive. Beim Weltcupspringen in Willingen (De) gelingt ihm kein einziger guter Sprung.
Mit Platz 25 (132,5 m/137,5 m) steigerte sich der Toggenburger nur unwesentlich gegenüber dem Springen vom Samstag, in welchem er erstmals in dieser Saison den Finaldurchgang verpasst hatte. Die drei Wochen Wettkampf-Pause scheinen den Rhythmus gebrochen zu haben. Der vierfache Olympiasieger muss nun hoffen, dass er den Schalter noch kippen kann und zu seiner Form über die Neujahrstage zurückfindet, als er um den Gesamtsieg an der Vierschanzentournee kämpfte. Ganz nach dem Motto: neues Spiel, neues Glück.
Ammann muss diese Niederlage zuerst verkraften. Vergangenen Montag, als er im solothurnischen Luterbach die Kleider für seine fünfte Olympiareise abholte, war der 32-Jährige noch voller Zuversicht. «Ich bin zufrieden mit meiner Ausgangslage. Die Basis ist gelegt. Ich werde mit den Emotionen arbeiten», sagte er damals. Nun haben sich die Vorzeichen geändert. Der Schweizer, der in Sotschi vom ersten Trainingssprung an unter besonderer Beobachtung stehen wird, muss sich die Position des Medaillenkandidaten erst wieder erarbeiten.
Als einer der Favoriten reist Kamil Stoch nach Sotschi. Der Pole doppelte nach dem Sieg vom Samstag 24 Stunden später mit seinem 11. Weltcuperfolg nach und eroberte die Führung im Weltcup-Zwischenklassement zurück. Allerdings war der Pole auch vor der Tournee schon sehr stark gesprungen, erbrachte dann aber in der Prestigeserie nicht die volle Leistung. Stoch siegte mit über 14 Punkten vor Severin Freund (De). Gregor Deschwanden als 17. (133,5/135) klassierte sich wie schon am Samstag vor Ammann.
Willingen (De). Skispringen. Weltcup. Schlussklassement: 1. Kamil Stoch (Pol) 271,4 (147/145). 2. Severin Freund (De) 257,9 (141,5/134). 3. Peter Prevc (Sln) 247,3 (145,5/132). – Ferner: 17. Gregor Deschwanden (Sz) 223,9 (133,5/135). 25. Simon Ammann (Sz) 214,2 (132,5/137,5).