Simon Ammann kommt zum Auftakt der Vierschanzentournee in Oberstdorf nicht über den 12. Rang hinaus. Die Österreicher feiern einen Dreifacherfolg mit Gregor Schlierenzauer als klarem Sieger.
Nachdem er tags zuvor wegen Fiebers und Kopfschmerzen beinahe die Qualifikation für den Wettkampf verpasst hatte, präsentierte sich Simon Ammann zwar in besserer Verfassung. Für ein Spitzenresultat reichte es allerdings nicht. Nach dem ersten Durchgang hatte der vierfache Olympiasieger den 11. Zwischenrang belegt, im zweiten fiel er noch um eine Position zurück.
Ammann büsste 48,5 Punkte auf Sieger Gregor Schlierenzauer ein, womit der Traum vom ersten Gesamtsieg auch dieses Mal unerfüllt bleiben wird. „Ich habe das Beste aus der Situation gemacht“, lautete Ammanns erstes Fazit.
Der Wettkampf war vor allem im ersten Durchgang geprägt von äusserst wechselhaften Windverhältnissen und Schneefall. Nach 34 Springern wurde abgebrochen und neu gestartet. Es war der einzig richtige Entscheid, er wurde allerdings reichlich spät gefällt. Der Wettkampf zog sich über dreieinhalb Stunden hin.
Schlierenzauer im Glück
Gregor Schlierenzauer wäre ohne den Neustart das prominenteste Opfer einer Lotterie geworden. Er war nur 103,5 m weit gesprungen und handelte sich eine Hypothek ein, die nicht mehr aufzuholen gewesen wäre. Am Ende strahlte Schlierenzauer aber als Sieger vom Podest. Dank der Tagesbestweite von 137,5 m im zweiten Durchgang gab es am Erfolg, seinem sechsten Tournee-Tagessieg, nichts zu rütteln.
Schlierenzauer profitierte auch vom Pech des Halbzeit-Leaders Andreas Kofler. Der Weltcup-Leader musste seinen zweiten Sprung wegen Aufwinds abbrechen und konnte einen Sturz nur knapp vermeiden. Dennoch wurde Kofler Zweiter – allerdings mit satten 18,1 Punkten Rückstand. Schlierenzauer hat im Kampf um seinen ersten Gesamtsieg also schon ein schönes Polster. Als Dritter komplettierte Vorjahressieger Thomas Morgenstern das rein österreichische Podest. Er büsste nur 0,9 Punkte auf Kofler ein.
Starke Deutsche
Severin Freund führte als Vierter ein starkes deutsches Team an, bei dem Stephan Hocke als Achter positiv überraschte und Aufsteiger Richard Freitag Zehnter wurde. Der Norweger Anders Bardal, neben Kofler und Schlierenzauer der meistgenannte Anwärter auf den Gesamtsieg, wurde hinter dem Japaner Daiki Ito Sechster. Von Kofler trennen Bardal 7,2 Punkte. Der St. Moritzer Marco Grigoli klassierte sich im 39. Rang.
Das zweite Springen steht am Neujahrstag in Garmisch auf dem Programm.