Simone Niggli befindet sich drei Wochen vor den OL-Weltmeisterschaften in Lausanne in Top-Form. Die Berner Dominatorin lief am Weltcup-Wochenende in der Ostschweiz zum Doppelsieg.
Die 17-fache Weltmeisterin deklassierte am Samstag in der Mitteldistanz in Appenzell und am Sonntag beim PostFinance-Sprint in St. Gallen die Konkurrentinnen. Die Finnin Minna Kauppi und die Bernerin Judith Wyder, die in Appenzell ex-aequo Rang 2 belegten, büssten 44 Sekunden ein. Am Sonntag kam die Sprintspezialistin Maja Alm (Dä) bis auf 15 Sekunden an die Schweizerin heran.
Simone Niggli offenbart derzeit keine Schwächen. Sie schürt die Erwartungen, nach Rapperswil-Jona 2003 und Aichi 2005 ab dem 14. Juli in Lausanne zum dritten Mal alle vier Goldmedaillen an den Weltmeisterschaften zu gewinnen. Den Schwachpunkt bildet diesmal die Frauenstaffel. Die Schweiz verfügt nicht über drei Top-Läuferinnen, wie sie im Kader der Schwedinnen, Finninnen und Norwegerinnen stehen. Im heimischen Gelände allerdings sind die Medaillenchancen vorhanden.
Simone Niggli, die Mutter von drei Kindern, ist nach in ihrem Mutterschaftsurlaub trotz ihrer 34 Jahre den Konkurrentinnen erneut entrückt. An den Europameisterschaften im Mai in Falun triumphierte sie auf allen drei Einzeldistanzen, in Appenzell und St. Gallen folgten die Weltcupsiege Nummern 51 und 52.
Die Schweizer Männer standen trotz toller Erfolge im Schatten der OL-Königin. Dies betrifft insbesondere Matthias Kyburz. Der 22-jährige Newcomer hatte am Samstag überraschend in der Mitteldistanz gewonnen und verpasste 24 Stunden später im Sprint den Doppelschlag bloss um 12 Sekunden. Der Sieg ging an den Schweden Jerker Lysell – ein Spezialist für Sprints.