Simpson-Team verspielt Sieg im Finish

Das Eishockey-Nationalteam wird im Rahmen der WM-Vorbereitung erstmals bezwungen. Zwei Tage nach dem 6:1 von Lausanne verlieren die Schweizer gegen die gleichen Franzosen in Pruntrut mit 1:3.

Walker (Nr. 95) sorgt vor Frankreich-Goalie Quemener für Torgefahr (Bild: Si)

Das Eishockey-Nationalteam wird im Rahmen der WM-Vorbereitung erstmals bezwungen. Zwei Tage nach dem 6:1 von Lausanne verlieren die Schweizer gegen die gleichen Franzosen in Pruntrut mit 1:3.

Die Schweizer genügten in der Ajoie nicht – weder offensiv noch defensiv noch im Powerplay. Ein «Buebetrickli» von Verteidiger und Captain Julien Vauclair nach zwölf Minuten blieb der einzige offensive Ertrag aus 33 Torschüssen und vier Powerplaychancen. Einmal konnten die Schweizer während 95 Sekunden zu fünft gegen nur drei Franzosen in doppelter Überzahl spielen, die Franzosen kamen am Ende dieses Powerplay aber zu einer grossen Ausgleichschance durch Damien Raux (46.).

Bis elf Minuten vor Schluss hatte die 1:0-Führung der Schweizer Bestand. Dann gelang den Franzosen die nicht mehr erwartete Wende. Teddy Da Costa (49.), Nicolas Ritz (52.) und Laurent Meunier mit einem Schuss ins leere Tor vier Sekunden vor Schluss besiegelten den Umschwung. Die Franzosen realisierten aus den letzten vier Torschüssen (von total 23) drei Treffer.

Damit endete die zweite Vorbereitungswoche auf die Weltmeisterschaft vom Mai in Stockholm mit einem gewaltigen Dämpfer. Nach den Siegen gegen Russland (2:1 und 4:3) und Frankreich (6:1) hatten die Schweizer sogar auf den Sieg in der Euro Hockey Challenge hoffen dürfen, dieser Testspielreihe vor der WM, an der sich elf europäische Länder beteiligen. Die magere Leistung von dieser Woche überraschten Nationalcoach Sean Simpson indessen nicht. Im Vordergrund stehen im Moment die Trainings und nicht die Spiele. Ausserdem stellte Simpson schon in früheren Jahren fest, dass während der zweiten Vorbereitungswoche der Fokus der Spieler nicht unbedingt auf dem höchstmöglichen Niveau ankommt. Schon vor einem Jahr kassierten die Schweizer in Feldkirch gegen Österreich eine unerwartete Niederlage.

Schweiz – Frankreich 1:3 (1:0, 0:0, 0:3).

Voyeboeuf, Pruntrut. – 2633 Zuschauer. – SR Reiber/Rochette, Mauron/Tscherrig. – Tore: 12. Julien Vauclair (Cunti, Bürgler) 1:0. 49. Da Costa (Terrier, Lamperier/Ausschlüsse Monnet; Meunier) 1:1. 52. Ritz (Bachet, Claireaux) 1:2. 60. (59:56) Meunier (Yorrick Treille) 1:3. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Frankreich.

Schweiz: Stephan; Chiesa, Ramholt; Helbling, Grossmann; Blum, von Gunten; Schlumpf, Julien Vauclair; Sciaroni, Walker, Rüfenacht; Suri, Trachsler, Monnet; Bürgler, Cunti, Simek; Stancescu, Peter, Bieber; Bodenmann, Hollenstein.

Frankreich: Quemener; Manavian, Amar; Bachet, Hecquefeuille; Moisand, Besch; Thomas Roussel; Yorick Treille, Meunier, Guttig; Fleury, Teddy da Costa, Raux; Albert, Lamperier, Terrier; Arrossamena, Clairaux, Ritz.

Bemerkungen: Schweiz ohne Berra (Ersatztorhüter) und Martin Gerber (überzählig), Frankreich u.a. ohne Morant (Lugano/verletzt). Lattenschuss Hollenstein (10.). Pfostenschüsse Hollenstein (45./55.). Timeouts Schweiz (58:56) und Frankreich (59:25). Schweiz von 58:56 bis 59:56 ohne Torhüter. – Schüsse: Schweiz 34 (13-12-9); Frankreich 22 (8-6-8). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/4; Frankreich 0/4.

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