Das Sinfonieorchester Basel (SOB) bekommt von Basel-Stadt für vier Spielzeiten Subventionen von insgesamt 25,66 Millionen plus Pensionskassenbeiträge von 4,76 Millionen. Dies beschloss der Grosse Rat am Mittwoch zwar fast einstimmig, aber mit lautem Murren über unkorrekte Abläufe.
Gute Nachricht für das Sinfonieorchester Basel (SOB): Basel-Stadt subventioniert die Musiker für vier Spielzeiten mit insgesamt 25,66 Millionen plus Pensionskassenbeiträge von 4,76 Millionen Franken. Die Gelder fliessen für die vier Spielzeiten 2015/16 bis 2018/19.
Die Jahres-Grundbeiträge werden gestaffelt gesenkt von heute 6,8 Millionen auf 6,34 Millionen Franken ab 2017/18. Die Kürzungen gegenüber dem aktuellen Grundbeitrag summieren sich zu 500’000 Franken. Hintergrund ist ein ab 2016 geltendes neues Orchesterfördermodell.
Unbestritten war die Unterstützung an sich für «das Stadtorchester», wie es Regierungspräsident Guy Morin nannte, das die «symphonische Grundversorgung» sichere und das Theater begleite. Kritik wurde laut, weil schon Geld geflossen war vor dem Grossratsbeschluss und weil die SOB-Subvention vor dem neuen Orchestermodell behandelt wird.
Das SOB hat für die angelaufene Saison, die erste der neuen Subventionsperiode, bereits rund 1,2 Millionen Franken überwiesen erhalten. Ohne dieses Geld wäre das SOB zahlungsunfähig geworden, sagte Morin. Das Timing sei wegen zeitraubenden parlamentarischen und administrativen Abläufen nicht optimal gelungen.
LDP: Gesetzesverstoss
Von links bis rechts wurde die eigenmächtige Zahlung dennoch hart kritisiert – einzig das Grüne Bündnis gestand der Regierung hierzu Pragmatismus zu, um den Konkurs zu vermeiden. Die LDP hielt hingegen fest, mit der Zahlung ohne Parlamentsbeschluss habe das Departement «schlicht und einfach gegen das Gesetz» verstossen. – Die Bildungs- und Kulturkommission hat dazu eine Motion eingereicht.
Die SP monierte, Subventionsgeschäften bekomme das Parlament leider oft sehr spät, weshalb kaum Zeit für eine seriöse Diskussion bleibe. Die Regierung möge bitte die Parlamentsmitglieder ernst nehmen. Mehrere Voten verwiesen ferner auf die drohende Kündigung des Kulturvertrags durch Baselland, mit der alles anders aussehen würde.
Die GLP mahnte im übrigen schon an, bei aller Begeisterung über das SOB müsse das neue Orchesterfördermodell, mit dem das SOB als einziges Orchester eine feste Subvention bekommt, «nicht ewig» bleiben: Die Partei stellt sich von der nächsten oder übernächsten Periode an einen Orchestermarkt vor, in dem sich alle Klangkörper bewähren und um Staatsmittel buhlen könnten.