Der FC Sion hat in seinem Kampf gegen die Institutionen des Fussballs ein neues Opfer gefunden. Er verklagte den französischen Verband auf Schadenersatz in der Höhe von 10 Millionen Euro.
Mehrere Stunden weilten derweil die Anwälte des FC Sion, Alexandre Zen-Ruffinen und Dominique Dreyer, in Lausanne zur Anhörung vor den Richtern des CAS. Es ging um das Begehren der Walliser, in die Europa League eingegliedert zu werden. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb hatte die UEFA dem FC Sion verweigert, weil er in den Playoffs gegen Celtic Glasgow nicht qualifizierte Spieler eingesetzt hatte.
Der Sittener Präsident Christian Constantin war in Lausanne nicht dabei. „Ich hatte nichts zu sagen. Ausserdem fand die Sitzung auf Englisch statt“, so der streitbare Klubvorsteher aus Martigny. Aus der Distanz gab er gleichwohl einen Kommentar ab. „Das Gremium des CAS setzt sich aus drei Richtern zusammen, von denen zwei eindeutig auf der Seite von UEFA und FIFA stehen.“
Den CAS-Entscheid im Fall Sion-UEFA fällen die drei Schweizer Richter Hans Nater, Patrick Lafranchi und Jean Gay. Constantin rechnet nicht mit einem positiven Urteil für Sion, weshalb er schon den weiteren Weg aufzeichnete. „Bekommen wir nicht Recht, gehen wir vor Bundesgericht.“
Während über die Inhalte der Anhörung von Lausanne nichts bekannt wurde, liess Constantin in Paris eine weitere juristische Bombe platzen. Der FC Sion verklagt den französischen Verband FFF auf Schadenersatz in der Höhe von 10 Millionen Euro. „Wie die UEFA hat sich auch die FFF den Anordnungen von Schweizer Zivilrichtern widersetzt. Als Mitglied der UEFA haftet auch der FFF für unseren Schaden.“ Es sei nichts als logisch, dass die FFF vorgeladen wird. Sie habe schliesslich Rennes für einen Wettbewerb eingeschrieben, von dem der FC Sion widerrechtlich ausgeschlossen wurde, so Constantin.