Sion holt Remis in letzter Sekunde

Der FC Sion bleibt in der Europa League ungeschlagen und steht dem Sechzehntelfinal-Einzug ganz nahe. Im Heimspiel gegen Bordeaux trifft Vero Salatic in der 92. Minute zum 1:1-Schlussstand.

Sions Assifuha (rechts) zieht gegen Sane von Bordeaux wuchtig ab (Bild: SI)

Der FC Sion bleibt in der Europa League ungeschlagen und steht dem Sechzehntelfinal-Einzug ganz nahe. Im Heimspiel gegen Bordeaux trifft Vero Salatic in der 92. Minute zum 1:1-Schlussstand.

Die gute Ausgangslage des FC Sion in der Europa League schien dahin, nachdem Bordeaux in der 67. Minute in Führung gegangen war. Doch der FC Sion machte nach dem Rückschlag bis zuletzt Druck und liess sich zu keinem Zeitpunkt entmutigen, obwohl bei den Offensivbemühungen lange Zeit wenig heraussprang. Der letzte Eckball brachte das Glück. Der eingewechselte Martin Zeman fand am ersten Pfosten Vero Salatic und vom Kopf des Captains fand der von Chantôme noch abgefälschte Ball den Weg ins Tor.

Das eine Tor, das die 9000 Zuschauer im Tourbillon frenetisch feierten, brachte Sion wieder in seine gute Position. Die acht Punkte, die die Sittener nun in vier Partien geholt haben, könnten ihnen schon zum Weiterkommen reichen. Rubin Kasan und Bordeaux müssen an den letzten zwei Spieltagen zweimal gewinnen, um noch am Schweizer Cupsieger vorbeizuziehen. Sicher ist, dass ein weiterer Punktgewinn die Qualifikation für die K.o.-Runde perfekt macht. Die erste Chance dazu hat das Team von Trainer Didier Tholot in drei Wochen bei Rubin Kasan.

Bordeaux, in der heimischen Meisterschaft nur im 14. Rang klassiert, trat wie schon vor zwei Wochen daheim beim 0:1 mehrheitlich fantasielos auf und kam über eine Stunde lang kaum zu einer gefährlichen Aktion. In der 67. Minute tauchte aber plötzlich Thomas Touré nach einem klugen Pass von Clément Chantôme alleine vor Sions Keeper Andris Vanins aus und nutzte die Möglichkeit zum Tor.

Sion drängte danach auf den Ausgleich und kam in der 73. Minute durch einen Schuss von Moussa Konaté dem 1:1 nahe. Ansonsten waren die Angriffe der Sittener bis in die Nachspielzeit harmlos, die Flanken wurden immer wieder von Bordeaux‘ Verteidiger geklärt. Es gelang dem Heimteam nicht den Schalter umzulegen, nachdem es zuvor über eine Stunde lang das Spieldiktat ganz dem Gegner überlassen und sich auf das schnelle Kontern konzentriert hatte. Das Verdienst der Walliser war es, nie aufzugeben.

Trainer Didier Tholot, der wegen seiner Sperre von Amar Boumilat an der Seitenlinie vertreten wurde, hatte am Vortag die defensive Ausrichtung indirekt angekündigt, indem er davon sprach, dass ein Unentschieden schon ein gutes Resultat wäre. Sion ging, so lange es nicht musste, keinerlei Risiken ein, Priorität hatte die Defensive. Trotzdem hätte Sion in Führung gehen können. Fünf Minuten vor der Pause wurde Ebenezer Assifuah im Strafraum mit einem Bodycheck von den Beinen geholt. Der Pfiff des slowakischen Schiedsrichters Kruzliak blieb aber aus. Das konnte den Sittener am Ende egal sein, die Sechzehntelfinals sind ganz nahe.

Sion – Bordeaux 1:1 (0:0)

9000 Zuschauer. – SR Kruzliak (Slk). – Tore: 67. Touré 0:1. 92. Salatic (Zeman) 1:1.

Sion: Vanins; Rüfli, Lacroix, Ziegler, Zverotic; Ndoye (87. Follonier), Salatic; Assifuah (87. Karlen), Fernandes, Carlitos (73. Zeman); Konaté.

Bordeaux: Carrasso; Sané, Yambéré, Pallois; Poko, Plasil, Chantôme, Contento; Touré (90. Salvet), Jussiê (65. Maurice-Belay); Diabaté (80. Crivelli).

Bemerkungen: Sion ohne Pa Modou, Kouassi, Bia, Mboyo (alle verletzt) und Trainer Tholot (gesperrt/auf der Tribüne). Bordeaux ohne Khazri (gesperrt), Rolan und Sertic (beide verletzt). Verwarnungen: 4. Ndoye. 37. Yambéré. 42. Assifuah (alle Foul). 74. Carrasso (Unsportlichkeit).

Rangliste: 1. Sion 4/8 (5:3). 2. Liverpool 4/6 (4:3). 3. Bordeaux 4/3 (2:3). 4. Rubin Kasan 4/2 (2:4).

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