Skandal um Rüstungskonzern Finmeccanica belastet Roms Politik

Eine riesige Korruptionsaffäre um den grössten italienischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Finmeccanica belastet die italienische Politik. Drei Personen wurden am Samstag im Rahmen einer ausgedehnten Untersuchung der römischen Staatsanwaltschaft wegen Steuerbetrugs und Geldwäscherei verhaftet.

Ein Finmeccanica-Helikopter vor New York (Archiv) (Bild: sda)

Eine riesige Korruptionsaffäre um den grössten italienischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern Finmeccanica belastet die italienische Politik. Drei Personen wurden am Samstag im Rahmen einer ausgedehnten Untersuchung der römischen Staatsanwaltschaft wegen Steuerbetrugs und Geldwäscherei verhaftet.

Festgenommen wurden der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde Enav, Guido Pugliesi, der Direktor der Finmeccanica-Tochter Selex, Manlio Fiore, und ein Buchhalter, Marco Iannilli. Die Ermittlungen laufen seit über einem Jahr und kreisen um Selex, eine Gesellschaft unter der Führung von Marina Grossi, der Ehefrau von Finmeccanicas Präsidenten Pierfrancesco Guarguaglini.

Gegen Präsident Guarguaglini lief bereits seit über einem Jahr eine Untersuchung wegen Schwarzgeldern. Er wird beschuldigt, auf Bankkonten in Steuerparadiesen Schwarzgelder angesammelt zu haben. Mit den Schwarzgeldern wurden angeblich Politikern im In- und Ausland Schmiergelder für Aufträge gezahlt.

Ehemalige Regierungsmitglieder involviert

Schmiergelder sollen auch in die Taschen prominenter Mitglieder der Mitte-rechts-Allianz um den zurückgetretenen Premier Silvio Berlusconi geflossen sein, berichtete die Tageszeitung „La Repubblica“ am Dienstag. Der Ex-Verkehrsminister Altero Matteoli dementierte Medienberichte, nach denen er von Finmeccanica illegale Finanzierungen erhalten habe.

Der Verdacht lautet, dass Finmeccanica in seinen Bilanzen Zahlungen eingetragen habe, die nie wirklich erfolgt waren. Damit sollen Schwarzgelder auf Bankkonten in Singapur und Hong Kong angesammelt worden sein.

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