Der alpine Ski-Weltcup feiert in Zagreb Jubiläum. Exakt vor 50 Jahren, am 5. Januar 1967, war in Berchtesgaden das erste von inzwischen 3194 Weltcuprennen in Szene gegangen.
Der Wunsch, den Skirennsport für die Zuschauer verständlicher zu machen und so etwas wie einen jährlichen «Weltmeister» zu küren, war Anlass gewesen, warum man seinerzeit über eine Jahreswertung nachdachte. Im Januar 1966 fand während einer Trainingspause auf der Kitzbüheler Seidlalm das vorentscheidende Gespräch statt, an das heute eine Messingtafel erinnert. Darauf stehen die Namen von Serge Lang (FRA), Bob Beattie (USA), Honoré Bonnet (FRA) und dem Österreicher Sepp Sulzberger.
Bei der WM im Sommer 1966 in Portillo wurde der vor allem vom französischen Journalisten Lang protegierte und für andere Sportarten richtungsweisende Weltcup beschlossen. Am 11. August verkündete der damalige FIS-Präsident Marc Hodler: Wir haben einen Weltcup!« Offiziell anerkannt wurde die neue »Punkte-WM“ dann aber erst beim FIS-Kongress 1967.
Den Slalom am 5. Januar 1967 in Berchtesgaden gewann der Österreicher Heini Messner. Die Frauen starteten zwei Tage später mit einem Slalom in Oberstaufen, den die Kanadierin Nancy Greene für sich entschied. Die grossen Klassiker wie Wengen oder Kitzbühel waren von Beginn an mit dabei. Aus der «One-Man-Show» des langjährigen Weltcup-Chefs Serge Lang ist längst ein Millionen schwerer Profizirkus geworden, der von zwei hauptberuflichen Weltcup-Direktoren geleitet wird.
In Zagreb wurde das Ereignis «50 Jahre Weltcup» schon am Mittwoch gefeiert. Höhepunkt war ein Rennen früherer Legenden. Für den Jubiläums-Event hatte man in Kroatiens Hauptstadt aus der Strasse zwischen Kathedrale und Mandusevac-Brunnen eine Skipiste gemacht.
Dort waren unter Flutlicht einstige Grössen wie Jean-Claude Killy, Annemarie Moser-Pröll, Karl Schranz, Marc Girardelli, Alberto Tomba, Lise-Marie Morerod und viele mehr noch einmal auf Rennskiern zu bewundern. Sie alle waren der Einladung gefolgt, um ein halbes Jahrhundert Ski-Weltcup zu feiern.
Wie der Ski-Weltcup in 50 Jahren aussehen könnte, kann sich aktuell kaum jemand vorstellen. «Kommt ganz darauf an, ob es dann noch Schnee hat», scherzte FIS-Präsident Gian Franco Kasper beim Saisonstart in Sölden.