Mit 18:16 im Tiebreak gewinnt Sm’Aesch-Pfeffingen das erste Spiel der neuen Saison in der Nationalliga A. Trotz des Siegs sieht Trainer Alessandro Lodi noch viel Arbeit auf sich und sein neu formiertes Team zukommen.
Zwischen quietschenden Hallenschuhen und dumpfen Ballschlägen liefern sich Sm’Aesch-Pfeffingen und der Volleyballclub Chesaux ein dichtes Kopf an Kopf Rennen im Tie-Break. Mit 18:16 (26:24; 22:25; 25:15; 16:25; 18:16) gewinnen schliesslich die Frauen von Sm’Aesch vor etwa 100 Zuschauern ihr erstes Spiel der Saison in der Mehrzweckhalle Löhrenacker Aesch.
Nach einer Glanzleistung im dritten Satz (25:15) schien es, als sei die kollektive Psyche der Aescherinnen im vierten Satz komplett eingebrochen (16:25). Und auch wenn sie das Spiel im fünften Satz knapp für sich eintscheiden konnten, war für Trainer Alessandro Lodi das Glas halb leer: «Die Leistung ist enttäuschend. Ich wusste, dass wir sicher weit weg sind von dem, was wir sein wollen.»
Das sahen auch die beiden auf diese Saison hin neu verpflichteten Amerikanerinnen Megan Plourde und Kayla Neto so: «Wir machten viele uncharakteristische Fehler. Wir werden unsere Hindernisse am Anfang haben und müssen daran arbeiten.»
Donahue ersetzt Sundström
Erschwert wird diese Arbeit dadurch, dass die von Düdingen gekommene schwedische Passeuse Lina Sundström wegen Knochensplittern im Knöchel im Vorfeld nur beschränkt trainieren konnte. Dass sie trotz ihrer Fussverletzung gegen Chevreaux spielte, machte ihre Aufgabe auch nicht einfacher.
«Wir mussten sehr kämpfen. Das Ganze verlief ein bisschen nervös und nicht so angenehm», reflektierte Sundström das knapp gewonnene Spiel, «wir müssen mehr Selbstvertrauen beim Passen finden. Wir wollen ein schnelleres Gameplay haben.»
In nächster Zukunft allerdings wird Sundström dazu kaum etwas beitragen können. Sie soll bis zu ihrer kompletten Genesung durch die Amerikanerin Caitlyn Donahue ersetzt werden. Diese landete allerdings erst am Sonntag in der Schweiz, einen Tag nach dem Spiel gegen Chesaux. Mit einer völlig neuen Schlüsselspielerin in einer Equipe, die ohnehin an gemeinsamem Training nachholen muss, steht Sm’aesch Trainer Alessandro Lodi viel Arbeit bevor.
«Wir müssen uns weiterentwickeln»
Mit sieben neuen Spielerinnen, erst fünf gemeinsamen Kadertrainings, einer verletzten Passeuse und einem Durchschnittsalter von 21,2 Jahren muss mit anfänglichen Turbulenzen gerechnet werden. Darüber war sich Lodi bereits vor dem Spiel im Klaren: «Es ist ein junges Team, welches im taktischen Bereich grosse Änderungen vorgenommen hat. Das sieht man genau jetzt am Anfang der Meisterschaft. Man ist nervös, aber das ist normal.»
Saisonziel bleibt Platz sechs und damit der Einzug in die Playoff-Runde. Das Glück der Aescherinnen: Auf den ersten, als wirklich direkten Konkurrenten im Kampf um Rang sechs wahrgenommenen Gegner treffen sie erst am 30. November in Neuchâtel. Die hausgemachten Hindernisse sollen Lodi bis dahin nicht im Weg stehen: «Auch unter diesen Bedingungen müssen wir mehr machen. Wir müssen uns weiterentwickeln.»