Trotz eines Rückgangs im wichtigen Schlussquartal hat der Smartphone-Marktführer Samsung seinen Jahresgewinn 2013 gesteigert. Im Gesamtjahr erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn in Höhe von knapp 30,5 Billionen Won (25,7 Mrd. Fr.) – ein Plus von 27,7 Prozent.
Allerdings ging der Überschuss im letzten Quartal gegenüber dem Vorquartal erstmals seit mehr als zwei Jahren zurück. Dennoch blieb dem südkoreanischen Technologie-Riesen unter dem Strich ein satter Gewinn von umgerechnet rund 6 Mrd. Fr. für die Monate Oktober bis Dezember.
Der Marktführer bei Speicherchips, Fernsehern und Handys führte den Rückgang am Freitag unter anderem auf höhere Marketingkosten in der Weihnachtssaison, einmalige Sonderausgaben unter anderem für Mitarbeiter-Boni und negative Währungseinflüsse zurück.
Sein Quartalsergebnis habe die Markterwartungen enttäuscht, räumte Samsung ein. Der Gewinn fiel den Angaben zufolge in den Monaten Oktober bis Dezember im Vergleich zum dritten Quartal um elf Prozent auf 7,3 Billionen Won. Das operative Ergebnis sackte, wie im Ergebnisausblick des Unternehmens vor wenigen Wochen berichtet, um 18,3 Prozent auf rund 8,3 Billionen Won ab.
Im Jahresvergleich stieg der Überschuss allerdings dank der Marktdominanz bei Smartphones und der robusten Nachfrage nach Chips um 3,6 Prozent. Der Umsatz kletterte um 5,7 Prozent auf 59,28 Billionen Won. Im Gesamtjahr legten die Erlöse um 14 Prozent auf 228,69 Billionen Won zu.
Die Aussichten des Unternehmens auf das Geschäftsjahr 2014 fielen gemischt aus. Im ersten Quartal werde es schwierig sein, das Ergebnis wegen der schwächeren Saison für die IT-Industrie zu verbessern, hiess es. «Wir erwarten, dass das Jahr 2014 dem Muster des vergangenen Jahres folgt – wie gewöhnlich eine schwache erste und eine starke zweite Hälfte», wurde Samsung-Manager Robert Yi zitiert.
Bei den Investition will sich Samsung konservativ verhalten. Sie sollen sich in etwa auf dem Niveau von 2013 in Höhe von 23,8 Billionen Won bewegen.
Marktbeobachter verwiesen auf das langsamere Wachstum bei teuren Smartphone-Modellen und die wachsende Konkurrenz durch billigere Anbieter. Vor allem in China trifft Samsung auf stärker werdende Wettbewerber wie Huawei und ZTE.
Weniger Smartphones verkauft
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Analysten von I’M Investment and Securities in Seoul, dass Samsung im vierten Quartal schätzungsweise 86 Millionen Smartphones abgesetzt habe. Das würde einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal entsprechen.
Der Konzern selbst nennt keine Absatzzahlen. Er bestätigte jedoch, die Auslieferungen seien infolge von «Anpassungen bei den Lagerbeständen zum Jahresende» leicht zurückgegangen.
Wie Samsung weiter mitteilte, belasteten auch höhere Bonuszahlungen in Höhe von 800 Milliarden Won (rund 675 Mio. Fr.) im vierten Quartal das Ergebnis. Zudem bezifferte das Unternehmen die Auswirkungen durch den Wertzuwachs der Landeswährung auf 700 Mrd. Won.
Optimistisch dank Fussball-WM
Mit Blick auf das Geschäft mit Bildschirmen erwartet Samsung, dass vor allem durch sportliche Grossereignisse wie die Olympischen Winterspiele in Sotschi und die Fussball-Weltmeisterschaft im Sommer in Brasilien die Nachfrage nach grossen Fernsehgeräten anziehen wird. Bei Halbleitern rechnet Samsung mit einer robusten Nachfrage.
Der operative Gewinn im Geschäft mit Chips legte im letzten Quartal 2013 im Jahresvergleich von 1,42 Billionen auf knapp zwei Billionen Won zu. Dabei profitierte Samsung auch von Preiserhöhungen, die unter anderem durch ein Feuer in einer Fabrik des südkoreanischen Konkurrenten SK Hynix in China angetrieben wurde. Bei Displays verzeichnete Samsung einen Rückgang des Betriebsgewinns von 1,1 Billionen Won auf 110 Mrd. Won.