Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im vergangenen Jahr fast 20 Milliarden Franken weniger Devisen zur Schwächung des Frankens gekauft als noch im Vorjahr. Sie intervenierte 2016 mit 67,1 Milliarden Franken am Devisenmarkt, 2015 waren es 86,1 Milliarden Franken.
Die Interventionen seien hauptsächlich in Phasen erhöhter Unsicherheit erfolgt, in denen der Franken als sichere Anlage besonders gesucht gewesen sei, schreibt die SNB in ihrem Geschäftsbericht, den sie am Donnerstag veröffentlicht hat. Beispielsweise als der Entscheid Grossbritanniens fiel, aus der EU auszutreten.
Im Vorjahr hatte die SNB vor allem im Januar haufenweise Devisen gekauft. Bis zum 15. Januar musste sie damit noch den Mindestkurs durchsetzten. Danach gab sie die Euro-Untergrenze auf und intervenierte noch, um den Franken nach seiner starken Aufwertung wieder abzuschwächen.
Starker Dollar bremst Interventionen
2016 liess die SNB nun gegen Ende des Jahres eine weitere Abschwächung des Euros gegenüber dem Franken zu. Der Wechselkurs verabschiedete sich von der Marke 1,10. Zwar deuteten die wöchentlichen Veränderungen der Sichtguthaben daraufhin, dass dies nicht kampflos geschehen war. Allerdings dürfte die SNB mit Blick auf den starken Dollar einen schwächeren Euro durchaus hingenommen haben.
Während die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin eine sehr lockere Geldpolitik betreibt, haben die Währungshüter der amerikanischen Notenbank (Fed) die Zügel bereits angezogen – in der Folge wertete sich der Dollar auch gegenüber dem Franken auf.
Die SNB erklärte bereits früher, sie berücksichtige bei Deviseninterventionen die gesamte Währungssituation. Im Dezember passte sie allerdings ihre Sprachregelung dahingehend an, dass sie diesen Satz in die offizielle Mitteilung aufnahm.
Auch der Geschäftsbericht weist daraufhin, dass der starke Dollar dazu führt, dass die SNB weniger stark interveniert. Die Währungshüter registrierten demnach nur geringe Wechselkursschwankungen.
Der exportgewichtete nominale Aussenwert des Frankens habe sich nur wenig verändert. Zwar habe der Franken gegenüber dem Euro am Jahresende etwas stärker notiert als noch zu Beginn. Doch diese Höherbewertung sei durch eine leichte Abschwächung gegenüber dem US-Dollar teilweise kompensiert worden.