SNB-Präsident Jordan sieht keine Alternative zum Mindestkurs

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sieht „auf absehbare Zeit keine Alternative zum Mindestkurs“. Mögliche Nebenwirkungen der heutigen Geldpolitik wie eine Inflation sind für Jordan in den nächsten Jahren kein Problem.

SNB-Präsident Thomas Jordan (Archiv) (Bild: sda)

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), sieht „auf absehbare Zeit keine Alternative zum Mindestkurs“. Mögliche Nebenwirkungen der heutigen Geldpolitik wie eine Inflation sind für Jordan in den nächsten Jahren kein Problem.

„Momentan haben wir trotz der sehr starken Ausweitung der Geldmenge tiefere Preise als vor einem Jahr“, sagte Thomas Jordan in einem Interview mit dem „SonntagsBlick“. Die Teuerung sei in der Schweiz in den nächsten Jahren kein Problem. „Im Gegenteil: Wir müssen den Mindestkurs durchsetzen, um eine deflationäre Entwicklung zu verhindern.“

Solange die Durchsetzung des Mindestkurses die richtige Geldpolitik sei, werde die SNB diese mit aller Konsequenz durchsetzen, betonte Jordan erneut. Auch die Risiken, die sich mit der Ausweitung der Geldmenge etwa auf die Bilanz der SNB ergäben, gelte es zu akzeptieren, sagte Jordan. Diese Risiken könne die SNB tragen.

Jordan äusserte sich auch zum Bericht der Nationalbank zur Finanzmarktstabilität. Darin hatte die SNB besonders die Credit Suisse zu einem rascheren Aufbau von hartem Eigenkapital aufgefordert. Der Aktienkurs der Bank brach daraufhin um 10,5 Prozent ein.

Der SNB-Präsident dazu: „Die Börse hat überreagiert. Alle Informationen im Finanzstabilitätsbericht waren bereits öffentlich bekannt.“ Ausserdem seien die Botschaften sehr ausgewogen gewesen und nur an das sich verschlechternde Umfeld angepasst worden. Die Nationalbank habe den Auftrag, zur Stabilität des Finanzplatzes beizutragen und müsse solche Empfehlungen abgeben können.

Der neue Job seines Vorgängers Philipp Hildebrand beim weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock sei aus Sicht der SNB kein Problem. Hildebrand habe keinerlei Zugang zu privilegierten Informationen mehr. Ausserdem sei er weiterhin ans Amtsgeheimnis gebunden.

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