Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich rund um das überraschende Brexit-Votum mit milliardenschweren Devisengeschäften gegen eine starke Aufwertung des Frankens gestemmt.
Das spiegelt sich in der am Montag veröffentlichten Statistik der Sichteinlagen von Banken und Bund bei der Notenbank wider: Diese stiegen in der vergangenen Woche um mehr als 6 Milliarden auf 507,5 Milliarden Franken.
Die Wertveränderungen bei der SNB können zwar nicht eins zu eins mit den Interventionen gleichgesetzt werden, weil es sich um wöchentliche Durchschnittswerte handelt. Die Entwicklung ist aber ein Indiz dafür, ob und wie stark die SNB im Devisenmarkt interveniert, um eine zu starke Franken-Aufwertung zu verhindern. Denn wenn die Notenbank Devisen kauft, wird der Gegenwert in Franken dem Konto der jeweiligen Bank gutgeschrieben.
Die Giroguthaben inländischer Banken nahmen in der letzten Woche um 6,8 Milliarden Franken auf 430,3 Milliarden Franken zu, und das Total der Sichtguthaben bei der SNB stieg um 6,3 Milliarden auf 507,5 Milliarden Franken. Bereits in der «Brexit-Woche» waren die gesamten Sichtguthaben deutlich angestiegen. Allerdings waren in den Zahlen die Angaben für den Freitag nach dem Brexit nicht enthalten. Erst die am Montag veröffentlichten Daten geben einen Hinweis auf die Grössenordnung der SNB-Interventionen nach dem Brexit-Votum.
Der Franken hatte unmittelbar nach dem Ja der Briten zum Austritt aus der Europäischen Union markant an Wert gewonnen. Die Schweizer Währungshüter sahen dem jedoch nicht lange zu: Sie intervenierten und machten das – anders als sonst üblich – auch öffentlich.