Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zieht einen Schlussstrich unter die milliardenschwere Rettung der UBS. Sie löste am Donnerstag den letzten Rest des Darlehens auf, mit dem sie auf dem Höhepunkt der Finanzkrise Schrottpapiere der Grossbank übernommen hatte.
Das Darlehen an den Stabilisierungsfonds (Stabfund), das zuletzt noch einen Umfang von 1,2 Milliarden Franken hatte, sei vollständig getilgt worden, teilte die SNB am Freitag mit. Damit ist der Weg frei, dass die UBS die verbliebenen, inzwischen harmlos gewordenen Papiere zurückkaufen kann. Die Grossbank hatte vor zwei Wochen angekündigt, die Option zum Rückkauf der Papiere einzulösen.
Die SNB hatte den Stabfund Ende 2008 gegründet, um toxische Aktiven der UBS, etwa Hypothekarverbriefungen, aufzunehmen. Für die angezählte Grossbank waren diese Papiere zu einem Risiko in der Bilanz geworden, und am Markt liessen sie sich auf die Schnelle nicht verkaufen.
Deshalb investierte die SNB knapp 39 Milliarden Dollar in die Übernahme der Ramschbestände. Parallel dazu schoss der Bund mittels Pflichtwandelanleihen 6 Milliarden Franken in die UBS ein, um deren Eigenkapital zu stärken. Seither hat die Nationalbank die Aktiven des Stabilisierungsfonds sukzessive abgebaut. Letztlich hat die Rettung der UBS die öffentliche Hand nichts gekostet.
Wie viel die UBS für den Rückkauf des Stabfund bezahlen wird, hängt vom Wert des Portfolios ab. Diesen lässt die SNB nun von einer externen Stelle schätzen.
Ende Juni schätzte die SNB den Bruttowert des Stabfund auf knapp 7,5 Milliarden Franken. Zieht man davon den nun getilgten Rest des SNB-Darlehens ab, verbleiben rund 6 Milliarden Franken. Eigenkapital im Fonds. Falls die UBS wie angekündigt von ihrer Option Gebrauch macht, muss sie der SNB 1 Milliarde Dollar plus die Hälfte des Restbetrags bezahlen, um den Stabfund zu übernehmen.
Die SNB schätzt, dass die Bewertung des Portfolios und die anschliessende Durchführung der Options-Transaktion rund drei Monate in Anspruch nimmt.