Der NSA-Geheimdienstinformant Edward Snowden ist nach Worten des deutschen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele bereit, nach Deutschland zu reisen und bei der Aufklärung der NSA-Spionageaffäre mitzuwirken.
Ströbele sagte am Freitag in Berlin: «Er (Snowden) kann sich vorstellen, nach Deutschland zu kommen, wenn gesichert ist, dass er danach in Deutschland oder einem anderen vergleichbaren Land bleiben kann und dort sicher ist.» Ströbele hatte Snowden am Vortag überraschend in Moskau getroffen, wo ihm Asyl gewährt worden ist.
Ströbele sagte, eine Befragung Snowdens auf russischem Boden, etwa durch einen deutschen Richter oder Ermittlungsbeauftragten eines Bundestags-Untersuchungsausschusses, wäre für Snowden dagegen problematisch. Auch könne er nicht einfach für eine Aussage nach Deutschland fliegen und danach nach Russland zurückkehren.
Snowden geniesst in Russland nur eingeschränktes Asylrecht. Für eine Reise nach Deutschland benötige er freies Geleit und anschliessend Asyl oder ein Aufenthaltsrecht, sagte Ströbele. Die USA haben bereits ein Ersuchen an Deutschland gestellt, Snowden festzunehmen und auszuliefern.
Snowden habe deutlich gemacht, dass er zur Aufklärung der Spionageaffäre beitragen könne, sagte Ströbele. Er habe darauf verwiesen, dass er bei CIA und NSA nicht nur als Administrator tätig, sondern auch an Operationen beteiligt gewesen sei. Zudem könne er Dokumente erklären und erläutern. «Er ist in hohem Mass interessiert an der Aufklärung der ganzen Geschichte», sagte Ströbele.