Wer bei nationalen Abstimmungen das Ergebnis vorhersagen will, muss auf die Luzerner Gemeinde Ebikon schauen. In den letzten 30 Jahren stimmte das Abstimmungsergebnis der Gemeinde in knapp 96 Prozent der Fälle mit dem eidgenössischen Resultat überein.
Zu diesem Schluss kommen Forscher der ETH Lausanne (EPFL) in einer Studie. Über die wissenschaftliche Arbeit berichteten am Freitag die Zeitungen «Tribune de Genève» und «24 heures».
Bei 49 eidgenössischen Volksabstimmungen seit 1981 stimmte Ebikon nur in zwei Fällen nicht gleich wie die Gesamtschweiz. Die Forscher sind über die hohe Übereinstimmung erstaunt, wie Patrick Thiran, Professor für Computer- und Kommunikationswissenschaften an der ETH Lausanne, auf Anfrage sagte.
Zum einen sei im Untersuchungszeitraum über die unterschiedlichsten Sachfragen abgestimmt worden, sagte Thiran. Zum anderen sei die Übereinstimmung seit drei Jahrzehnten konstant.
Die Erkenntnis der ETH Lausanne könnte für Politauguren, Parteien und Medien von Interesse sein. Der Blick auf eine einzigen Gemeinde ermögliche eine günstige und relativ präzise Vorhersage für den Ausgang einer nationalen Vorlage, sagte Thiran.
Die Gründe für die hohe Übereinstimmung sehen die Forscher teilweise in der Zusammensetzung der knapp 1000 Hektaren grossen Gemeinde mit rund 12’600 Einwohnern – vier Fünftel von ihnen mit Schweizer Pass. Die Vorortsgemeinde von Luzern im Herzen der Schweiz sei zwar städtisch geprägt, verfüge aber auch über einen ländlichen Teil, sagte Thiran.