Die Rückkehr der ISS-Besatzung zur Erde am Mittwoch hat sich perfekt in die Pannenserie eingereiht, die die Crew im All beschäftigte: Auf dem Rückflug versagte der Höhenmesser der Sojus-Kapsel, wie der russische Kosmonaut Pawel Winogradow erzählte.
«Es gab Probleme», sagte Winogradow am Freitag laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen. «Aus irgendeinem Grund verschwanden nach dem Abdocken alle Parameter. Wir flogen blind.»
Die Crew konnte laut Winogradow während des Rückflugs nur dank der Angaben des Rettungsteams auf der Erde wissen, wie gross der Abstand zum Landeplatz in der kasachischen Steppe war. Dies ist unerlässlich, um den Antrieb zur rechten Zeit zu drosseln und sanft zu landen.
Die Rettungsmannschaft habe der Crew gefunkt, dass die Kapsel 300 Meter und dann 100 Meter über der Erde sei. «Ich habe acht Sekunden gezählt und wir sind sehr sanft gelandet», sagte der 60-Jährige. Alle Insassen hätten sich abgesehen von den üblichen Begleiterscheinungen einer Rückkehr aus dem Weltall «normal gefühlt».
Pannenserie
Winogradow war nach fünf Monaten auf der Internationalen Raumstation (ISS) zusammen mit seinem Landsmann Alexander Missurkin und dem US-Astronauten Chris Cassidy auf die Erde zurückgekehrt.
Während der 167-tägigen Mission im All hatten die Männer mit mehreren Pannen an Bord der ISS gekämpft. So trat unter anderem im Mai Ammoniak aus einem Leck aus, im Juli gab es bei dem ebenfalls an Bord weilenden italienischen Astronauten Luca Parmitano während eines Ausseneinsatzes ein lebensgefährliches Problem mit dem Helm, in dem sich auf einmal Wasser sammelte.