«Solar Impulse 2» landet nach erster Etappe in Oman

Das Solarflugzeug «Solar Impulse 2» hat am Montag die erste Etappe seiner Weltumrundung absolviert. Es hob um 07.12 Uhr (Lokalzeit; 04.12 Uhr MEZ) in Abu Dhabi ab und traf am frühen Montagabend in Maskat, der Hauptstadt von Oman, ein.

«Solar Impulse 2» kurz nach dem Start zur Weltumrundung (Bild: sda)

Das Solarflugzeug «Solar Impulse 2» hat am Montag die erste Etappe seiner Weltumrundung absolviert. Es hob um 07.12 Uhr (Lokalzeit; 04.12 Uhr MEZ) in Abu Dhabi ab und traf am frühen Montagabend in Maskat, der Hauptstadt von Oman, ein.

Das ausschliesslich mit Sonnenenergie angetriebene Flugzeug war rund 13 Stunden unterwegs. Pilotiert wurde es auf der ersten, etwa 400 Kilometer langen Etappe vom Schweizer André Borschberg.

Anschliessend soll es weitergehen nach Indien, Myanmar und China, bevor das Flugzeug über den Pazifik fliegt und die USA überquert. Von dort soll die «Solar Impulse 2» dann über den Atlantik nach Südeuropa fliegen, um dann über Nordafrika zurück nach Abu Dhabi zu gelangen. Für die gesamte Reise sind insgesamt 25 Flugtage innerhalb von fünf Monaten vorgesehen.

Die härtesten Etappen werden die Überquerungen des Pazifiks und des Atlantiks sein, bei denen der jeweilige Pilot mehrere Tage und Nächte allein in dem Flieger unterwegs sein muss.

Die Reise sei vor allem «eine menschliche Herausforderung», sagte Borschberg, bevor er sich unter dem Applaus seines Teams ins Cockpit des Einsitzers setzte. Der frühere Militärpilot löst sich bei den Etappen mit dem Flugpionier und «Vater» des Projekts Betrand Piccard am Steuer ab. Insgesamt werden sie von 130 Mitarbeitenden unterwegs sowie in der Kontrollzentrale in Monaco unterstützt.

Burkhalter: «Pioniertat»

Die Schweiz wünschte den beiden Flugpionieren viel Erfolg. «Das Flugzeug ist das Ergebnis einer Partnerschaft mit dem Forschungsstandort Schweiz und dem Privatsektor im In- und Ausland, der als Investor fungiert», erklärte das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nach dem Start. Der Bund unterstütze das Projekt seit seinen Anfängen im November 2003.

Botschafter Nicolas Bideau, Chef von Präsenz Schweiz, war vor Ort, als die von vier solarbetriebenen Elektromotoren angetriebene Maschine im Golfemirat Abu Dhabi abhob. EDA-Vorsteher Didier Burkhalter sagte: «Ich freue mich über diese Pioniertat, die den jüngeren Generationen vor Augen führen wird, dass das, was gestern noch unerreichbar schien, heute in unserer Reichweite liegt.»

Die Schweizer Botschaften, Konsulate sowie Swissnex werden in den kommenden Wochen verschiedene Veranstaltungen durchführen, vor allem in den Ländern, in denen Zwischenlandungen geplant sind.

Ein Hundertstel so schwer wie A380

Mit dem Flugzeug, das ganz ohne Treibstoff auskommt, wollen die beiden Flugpioniere für erneuerbare Energien werben. «Wir wollen unsere Vision einer sauberen Zukunft teilen», sagte Borschberg vor dem Abflug am Montag.

Der Klimawandel biete die «fantastische Gelegenheit», neue grüne Technologien auf den Markt zu bringen, die dabei helfen würden, die Ressourcen des Planeten zu bewahren. Zugleich würden sie neue Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum schaffen.

Die Reise um die Welt ist das Ergebnis von zwölf Jahren Forschung. Angetrieben wird das nur 2,5 Tonnen schwere Flugzeug aus Karbonfasern von 17’000 Solarzellen auf den 72 Meter langen Flügeln.

Dies ist fast ebenso so viel wie die Spannweite eines Airbus A380, während das Gewicht gerade einmal einem Prozent des Superjumbos entspricht. «Solar Impulse 2» fliegt allerdings lediglich mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 100 Stundenkilometer auf maximal 8500 Metern.

Piccards dritter Streich

Im Jahr 1999 gelang es Piccard als Erstem, ohne Zwischenstopp die Welt in einem Ballon zu umrunden. Mit «Solar Impulse 1» unternahmen die beiden Flugpioniere im Jahr 2013 bereits mehrere lange Flüge in Europa, Marokko sowie quer durch die USA.

Ursprünglich sollte die «Solar Impulse 2» bereits am Samstag in Abu Dhabi starten. Weil es aber in der Region sehr windig war, wurde der Start auf Montagmorgen verschoben.

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