«Solar Impulse 2» legt Hälfte der Pazifik-Strecke zurück

Der Schweizer Sonnenflieger «Solar Impulse 2» hat einen wichtigen Teil der risikoreichsten Etappe seiner Weltumrundung absolviert: Am Mittwoch brachte Pilot André Borschberg die Hälfte der Strecke zwischen Japan und Hawaii über dem Pazifik hinter sich.

Solarflieger seit drei Tagen in der Luft (Bild: sda)

Der Schweizer Sonnenflieger «Solar Impulse 2» hat einen wichtigen Teil der risikoreichsten Etappe seiner Weltumrundung absolviert: Am Mittwoch brachte Pilot André Borschberg die Hälfte der Strecke zwischen Japan und Hawaii über dem Pazifik hinter sich.

Gegen 5.00 Uhr (MESZ) waren 3887 Kilometer des Streckenabschnitts geschafft, weitere 3848 Kilometer lagen noch vor dem Piloten. «Schon die Hälfte von dem geschafft, was wahrscheinlich der Flug meines Lebens ist! Ich liebe es!», schrieb Borschberg aus dem Cockpit über den Kurznachrichtendienst Twitter.

«Zu sehen, dass dieses Flugzeug ununterbrochen während drei Tagen fliegt, ist für mich die Realisierung eines 16-jährigen Traums», sagte Bertrand Piccard am Mittwoch der Nachrichtenagentur sda. Der zweite Pilot der Unternehmung befindet sich derzeit in deren Hauptquartier in Monaco.

Nach Angaben der Organisatoren wurde am Mittag ein wichtiges Hindernis, eine Kaltfront, überwunden. Die Meteorologen kündigten eine weitere Kaltfront vor der Ankunft des Sonnenfliegers Ende Woche in Hawaii an. «Diese Kaltfront dürfte sich aber unter dem Einfluss einer Hochdruckzone auflösen», sagte Piccard.

Der Flug sollte fünf Tage und Nächte dauern. Auf dem gesamten Streckenabschnitt hat Borschberg keine Möglichkeit zur Zwischenlandung. Im Notfall bleiben ihm nur der Fallschirm und ein aufblasbares Rettungsboot.

Fit durch Yoga

Während des rund 120-stündigen Flugs hält Borschberg sich mit Yoga fit, schlafen will er nicht mehr als 20 Minuten am Stück. Aus seinem Sitz, der über eine eingebaute Toilette verfügt, kann er nicht aufstehen.

Das mit Sonnenenergie angetriebene Leichtflugzeug war Anfang März in Abu Dhabi gestartet. Über Oman ging es weiter über Indien, Myanmar und China nach Japan. Mehrfach verhinderte schlechtes Wetter den Weiterflug. Nach dem Flug über den Pazifik soll «Solar Impulse 2» die USA überqueren.

Mehr als 17’000 Solarzellen auf den Flügeln zapfen die Energie für die vier Elektromotoren des Fliegers ab. Mit der Weltumrundung sollen die Möglichkeiten der umweltfreundlichen Solarkraft aufgezeigt werden.

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