Der Solarflug-Pionier Bertrand Piccard hat am Dienstagmorgen seinen neuesten Test gestartet: 72 Stunden lang sitzt er nun im Simulator und «fliegt» ohne Pause drei Tage und drei Nächte. Er trainiert für die Weltumrundung, die er 2015 durchführen will.
Im Hinblick auf den geplanten Langstreckenflug müssen Piccard und der zweite Solar-Impulse-Pilot André Borschberg üben, tage- und nächtelang auf engstem Raum im Cockpit auf einer Flughöhe von 9000 Metern zu sitzen, wie Solar Impulse am Dienstag mitteilte. Dabei müssen sie stets wach und aufmerksam bleiben.
Das bedeutet, die Energiereserven sorgfältig aufzuteilen, geeignete Erholungstechniken anzuwenden. Essen und Verdauen werden ebenso zur Herausforderung wie das ständige Sitzen ohne viele Variationsmöglichkeiten.
Bei der Weltumrundung liegt die besondere Schwierigkeit in der Überquerung der Ozeane. Für den Atlantik braucht es drei Tage, für den Pazifik gar vier bis fünf.
Technisch ist vorgesorgt: Der zweite Prototyp HB-SIB, der im kommenden Frühling die Werkshallen von Solar Impulse verlässt, kann die Leistung erbringen, wie es in der Mitteilung heisst.
Der Knackpunkt liegt bei den Menschen. Borschberg hat eine erste 72-Stunden-Simulation schon 2012 absolviert. Jetzt ist Piccard dran. Er absolviert einen virtuellen Flug von Norfolk an der US-Ostküste nach Sevilla in Südspanien.