Ein Start-Up der ETH Lausanne hat einen Solarzellen-Prototyp entwickelt, der eine Ausbeute von 36,4 Prozent liefert. Handelsübliche Solarzellen schaffen derzeit nur etwa 18 bis 20 Prozent. Der Trick beruht quasi auf einer «Lupenbrille», die das Licht fokussiert.
Die Hochleistungs-Zellen erreichen sogar Ausbeuten von bis zu 42 Prozent, haben aber eine sehr kleine Oberfläche von nur wenigen Quadratmillimetern, wie die ETH Lausanne (EPFL) am Mittwoch mitteilte. Weil sie sehr teuer herzustellen sind, werden sie nur in hoch spezialisierten Sektoren verwendet, wie beispielsweise der Raumfahrt.
Das Start-Up «Insolight» entwickelte ein flaches optisches System aus Kunststoff, welches das Sonnenlicht einfängt und auf die kleine Oberfläche der Superzellen fokussiert. Die transparente Platte besteht quasi aus nebeneinander aufgereihten Lupen.
«Das ist wie eine Dusche: Alles Wasser geht durch einen kleinen Abfluss; der Abfluss muss nicht den ganzen Boden der Dusche bedecken», erklärte Laurent Coulot, CEO des Start-Ups, gemäss der Mitteilung.
Der Sonne nach
Um das Sonnenlicht effizient einzufangen, bestimmt ein Sensor die Position der Sonne, und ein metallischer Rahmen bewegt die transparente Platte mit den Mini-Lupen entsprechend jeden Tag mehrere Millimeter. Die drei Unternehmensgründer – EPFL-Alumni – entwickelten das System ihres Start-Ups mit Unterstützung von Christophe Moser am Laboratory of Applied Photonics Devices der EPFL.
Ähnliche Systeme werden auch in anderen Laboren weltweit entwickelt, der nun vorgestellte Prototyp sei aber nahezu marktreif, hiess es in der Mitteilung. Alle Komponenten seien von Beginn weg für die Massenproduktion entworfen. Das System dürfte etwas teurer in der Anschaffung sein als handelsübliche Solarpanels, dies aber durch die höhere Stromproduktion wettmachen, sind die Jungunternehmer überzeugt.