Der kolumbianischen Armee ist ein Schlag gegen die FARC gelungen: Der Anführer der linksgerichteten Rebellenorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens, Alfonso Cano, ist bei einem Militäreinsatz im Südwesten des Landes getötet worden.
Der 63-Jährige wurde am Freitag in der Nähe seines Bunkers in der Provinz Cauca erschossen. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos sprach vom „schwersten Schlag gegen diese Organisation in ihrer gesamten Geschichte“.
„Ich habe eine Botschaft an jedes einzelne Mitglied dieser Organisation: Legt eure Waffen nieder,“ sagte Santos in einer Fernsehrede. „Denn wenn ihr das nicht tut, werdet ihr, wie wir schon so oft gesagt und gezeigt haben, im Gefängnis oder im Grab landen.“
Canos Identität wurde nach Angaben der Regierung per Fingerabdruck bestätigt. Auf ihn war ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt. Laut Sicherheitskräften hat das Militär eine Standardoperation ausgeführt – erst einen Bombenangriff, dann hätten Bodentruppen übernommen.
Drei weitere Rebellen getötet
Neben Cano wurden nach Angaben der Armee drei weitere Rebellen getötet. Zunächst war von vier weiteren Toten die Rede gewesen. Fünf Rebellen wurden gemäss Regierungsangaben festgenommen, etwa fünf weitere konnten fliehen.
Cano sei unbewaffnet gewesen, erklärte die Leiterin der Ermittlungsabteilung im Büro des Generalstaatsanwalts, Maritza Gonzalez. Der Rebellenführer hatte sich demnach nach dem Bombenangriff am Morgen zunächst den ganzen Tag lang versteckt.
Von einem Haus auf einer Lichtung, mehrere Hundert Meter von seinem Lager entfernt, sei Cano jedoch zu einem Bach gegangen und dabei von Soldaten gesichtet worden. Beim anschliessenden Gefecht sei er getötet worden. Ein kleine Gruppe von Leibwächtern Canos habe das Feuer mit Mörsern erwidert, erklärte der Chef der Luftwaffe, General Gabriel Rey. Dabei sei ein Soldat verwundet worden.
In Canos Bunker wurden mehrere Computer und USB-Sticks sowie eine grosse Menge an Bargeld in verschiedenen Währungen gefunden, wie Verteidigungsminister Juan Carlos Pinzón sagte.
Canos Leiche wurde in die Provinzhauptstadt Popayan gebracht, wo sich am Samstag Präsident Santos und die kolumbianische Militärführung einfanden.