Solidaritätsmarsch für Wiedergutmachung in Bern gestartet

Laufen gegen die Vergessenheit und für eine angemessene Wiedergutmachtung: Knapp 100 ehemalige Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen sind am Donnerstag in Bern zu einem Solidaritätsmarsch für die Wiedergutmachungsinitiative gestartet.

Franz Hohler spricht am Solidaritätsmarsch mit einem Betroffenen (Bild: sda)

Laufen gegen die Vergessenheit und für eine angemessene Wiedergutmachtung: Knapp 100 ehemalige Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen sind am Donnerstag in Bern zu einem Solidaritätsmarsch für die Wiedergutmachungsinitiative gestartet.

Knapp 100 ehemalige Verdingkinder und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen sind am Donnerstag in Bern zu einem Solidaritätsmarsch für die Wiedergutmachungsinitiative gestartet. Ziel ist Genf, wo am 19. Juni Betroffene der UNO eine Petition übergeben wollen.

Am Start des Solidaritätsmarschs waren unter anderen der Schriftsteller Franz Hohler, Schauspieler Max Hubacher, Rapper Tommy Vercetti sowie der Berner SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus. «Für das Unrecht, das Verdingkindern, Versorgten und Zwangssterilisierten angetan wurde, braucht es ein Zeichen, das über Worte des Bedauerns hinausgeht», wurde Hohler in einer Mitteilung zitiert.

Auf dem Weg nach Genf macht der Solidaritätsmarsch in Freiburg, Neuenburg, Yverdon und Lausanne Halt. Organisiert wurde der Marsch vom überparteilichen Komitee der Wiedergutmachungsinitiative, von Betroffenen und von der Zeitschrift «Beobachter».

Die Wiedergutmachungsinitiative will einen Fonds über 500 Miilionen Franken für die schwer betroffenen Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen errichten. Zudem soll eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Kapitels der Schweizer Sozialgeschichte stattfinden.

In gut zwei Monaten sind über 45’000 Unterschriften gesammelt worden. Für das Zustandekommen braucht es 100’000 Unterschriften in anderthalb Jahren.

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