Solokünstler sterben häufig jung

Erfolgreiche Rock- und Popstars, die als Solokünstler unterwegs sind, sterben weit häufiger in jungem Alter als ihre Kollegen in erfolgreichen Bands. Dies geht aus einer Studie hervor, die das British Medical Journal (BMJ) am Mittwoch online publiziert hat.

Die britische Sängerin Amy Winehouse war im Alter von 27 Jahren gestorben (Archiv) (Bild: sda)

Erfolgreiche Rock- und Popstars, die als Solokünstler unterwegs sind, sterben weit häufiger in jungem Alter als ihre Kollegen in erfolgreichen Bands. Dies geht aus einer Studie hervor, die das British Medical Journal (BMJ) am Mittwoch online publiziert hat.

Ausgewertet wurden die Biografien von fast 1500 Musikern in Nordamerika und Europa zwischen 1956 und 2006; davon starben 137 (9,2 Prozent). Sowohl in Nordamerika wie in Europa waren fast doppelt so viele Solokünstler unter den Toten wie Bandmitglieder.

Die Autoren der Studie vermuten, dass die Unterstützung, die Bandkollegen bieten können, für den Unterschied verantwortlich ist. Die Verstorbenen – Solo- und Bandkünstler – erreichten im Schnitt ein Lebensalter von 45 in Amerika und 39 in Europa.

Im Vergleich zur Normalbevölkerung hatten die Stars bis 25 Jahre nach dem Moment, als sie berühmt wurden, schlechtere Karten bei der Lebenserwartung. Anschliessend näherte sich die Lebenserwartung zumindest für europäische Stars wieder den Durchschnittswerten an.

Flucht vor schwieriger Kindheit

Geschlecht und Alter zum Zeitpunkt des Ruhms spielten keine Rolle, wohl aber die ethnische Herkunft: Weisse starben im beobachteten Zeitraum seltener. Ausserdem hatten die Stars, die nach 1980 berühmt wurden, bessere Überlebenschancen.

Von den Musikern, die als Folge von Drogen, Alkohol oder Gewalt starben, hatte fast die Hälfte eine schwierige Kindheit, wie die Wissenschaftler aufgrund von biografischen Angaben ermittelten.

Eine Karriere im Musikgeschäft sei möglicherweise attraktiv, um einer schwierigen Kindheit zu entfliehen, doch der Lebensstil eines Stars könne auch Probleme verschärfen, schreiben die Autoren um Mark Bellis von der Liverpool John Moores Universität.

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