Solosieg für Vincenzo Nibali

Vincenzo Nibali gewinnt die 10. Etappe der Tour de France und holt sich nach nur einem Tag das Leadertrikot zurück. Derweil muss der Tour-Favorit Alberto Contador vorzeitig aufgeben.

Vincenzo Nibali lässt sich wieder ins Leadertrikot einkleiden. (Bild: SI)

Vincenzo Nibali gewinnt die 10. Etappe der Tour de France und holt sich nach nur einem Tag das Leadertrikot zurück. Derweil muss der Tour-Favorit Alberto Contador vorzeitig aufgeben.

Die grösste Schlagzeile lieferte der zehnte Tag der «Grande boucle» rund zwei Stunden vor der Zielankunft in La Planche des Belles Filles. Nach Vorjahressieger Chris Froome musste auch Mitfavorit Alberto Contador vorzeitig aus der Tour de France aussteigen. Der Spanier kam auf der Abfahrt des Petit Ballon, der zweiten von sieben Bergwertungen, zu Fall und musste mehrere Minuten am Strassenrand behandelt werden, ehe er seine Fahrt mit vier Minuten Rückstand auf das Feld zunächst fortsetzte.

Auf dem Weg zurück ins Hauptfeld suchte der Madrilene erneut den medizinischen Wagen auf. Einige Kilometer später gab Contador das Rennen auf und stieg ins Team-Auto von Tinkoff-Saxo. Später die schmerzliche Diagnose: Contador erlitt nebst Schürfwunden am ganzen Körper einen Schienbeinbruch.

Geprägt wurde die Etappe über 161,5 km von Mulhouse nach La Planche des Belles Filles zunächst von einer lange Zeit aus neun Fahrern bestehenden Ausreissergruppe, der auch der Emmentaler Marcel Wyss vom Team IAM angehörte. Die Spitzengruppe wies auf das Feld einen Vorsprung von bis zu viereinhalb Minuten aus, weshalb der bisherige Gesamtsechste Michal Kwiatkowski (Pol) zwischenzeitlich virtueller Tour-Leader gewesen war.

20 km vor dem Ziel, am Col des Chevrères, musste an der Spitze ein Fahrer nach dem anderen abreissen lassen, unter ihnen auch Wyss und Tony Martin, der Sieger vom Sonntag. Schliesslich duellierten sich am Schlussaufstieg ganz vorne zunächst nur noch Rodriguez und Kwiatkowski, ehe sich der Katalane abzusetzen vermochte. Mit dem zweiten Tour-Etappensieg wurde es für Rodriguez jedoch nichts, denn von hinten rauschte auf unwiderstehliche Art und Weise Vincenzo Nibali heran, der mit seinem zweiten Etappensieg an der diesjährigen Tour das am Sonntag an den Franzosen Tony Gallopin verlorene Maillot jaune wieder zurückeroberte.

Nibali führt nach seiner Machtdemonstration nun 2:23 Minuten vor dem Australier Richie Porte und 2:47 vor Alejandro Valverde, der die 10. Etappe hinter dem Franzosen Thibaut Pinot als Dritter beendete. Rodriguez fiel schliesslich noch in den 9. Etappenrang zurück, konnte sich aber vor dem Ruhetag am Dienstag immerhin mit der Eroberung des Bergpreis-Leadertrikots trösten.

101. Tour de France. 10. Etappe, Mulhouse – La Planche des Belles Filles (161,5 km): 1. Vincenzo Nibali (It) 4:27:26. 2. Thibaut Pinot (Fr) 0:15. 3. Alejandro Valverde (Sp) 0:20. 4. Jean-Christophe Péraud (Fr), gleiche Zeit. 5. Romain Bardet (Fr) 0:22. 6. Tejay van Garderen (USA) 0:22. 7. Richie Porte (Au), gleiche Zeit. – Gesamtklassement: 1. Nibali. 2. Porte 2:23. 3. Valverde 2:47.

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