Mit Lesungen unter anderen von Rolf Lappert und Franz Hohler sind am Freitagmorgen die 34. Solothurner Literaturtage gestartet. Ein Leitthema ist der Musenkuss.
Hundert Schreibende aus vier Kontinente lesen bis am Sonntag an den 34. Solothurner Literaturtagen. Von den Eingeladenen stammen etwa die Hälfte aus der Deutschschweiz, ein Viertel aus den anderen Landesteilen und ein Viertel aus dem Ausland, darunter so exotische Länder wie Katar, Japan oder Zimbabwe. Täglich über Mittag diskutiert ein Autorenpaar die Frage „Wie küsst die Muse heute?“. Je nach Herkunftsland könnte die dichterische Eingebung weniger göttlich als politisch sein.
Prominente Schweizer an den Solothurner Literaturtagen sind heuer E. Y. Meyer, der seinen lang erwarteten neuen Roman vorstellt, Christian Kracht, der offenbar immer noch nicht über seinen umstrittenen Roman „Imperium“ sprechen will, Franz Hohler, der gleich fünf Veranstaltungen bestreitet, sowie „Hunkeler“-Autor Hansjörg Schneider, der sein Erinnerungsbuch „Nilpferde unter dem Haus“ präsentiert.
Dem Literaturwissenschaftler Peter von Matt ist am Sonntag zum 75. Geburtstag die Abschlussveranstaltung gewidmet: Er liest aus seinem neuen Buch „Das Kalb vor der Gotthardpost“ und unterhält sich mit SRG-Direktor und Publizist Roger de Weck über Literatur und Politik.
Je vier junge Schweizer und Schweizerinnen stellen Erstlinge vor, darunter Matthias Nawrat seine zauberhafte Liebesgeschichte „Wir zwei allein“ und Thomas Meyer den Roman „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“, der es im Minimum auf die Liste der besten Buchtitel 2012 schaffen dürfte.