Die Solothurnische Gebäudeversicherung (SGV) baut ihren seit den 1990er-Jahren bestehenden Prämientarif per Anfang 2015 grundlegend um. Die Vereinfachung des Tarifs führt gemäss SGV zu mehr Transparenz und zu Mindereinnahmen von 1,9 Millionen Franken pro Jahr.
Die Gebäudeversicherungsprämie setzt sich ab dem kommenden Jahr aus einer einheitlichen Grundprämie, einem Anteil für Prävention und Intervention sowie aus einem Risikozuschlag je nach Nutzungsart zusammen, wie die SGV am Dienstag mitteilte.
Der Prämientarif werde auf der Rechnung offengelegt. Der Beitrag für Prävention und Intervention decke die Gesamtkosten für Brandschutz, Elementarschadenprävention und Feuerwehr.
Der neue Tarif orientiert sich laut SGV an der Nutzung und nicht mehr an der Bauart eines Gebäudes. Die Unterscheidung zwischen massiver und nicht massiver Bauweise entfalle. Neue technische Erkenntnisse zeigten, dass sich das Brandrisiko aufgrund der gewählten Gebäudekonstruktion kaum mehr unterscheiden lasse.
Für die Mehrheit ändert sich nichts
Für einen Drittel aller Hauseigentümer (rund 30’000 Gebäude) führe der neue Tarif zu tieferen Prämien. Bei knapp zwei Dritteln der Hauseigentümer bleibe alles beim Alten. Das sind 63’000 Gebäude, davon rund 52’000 Wohnhäuser. Diese Eigentümer zahlen gemäss SGV gleich viel wie bisher oder höchstens bis zu fünf Franken mehr.
Rund fünf Prozent aller Versicherten (4970 Gebäude) müssten mit einer Prämienerhöhung von mehr als fünf Prozent rechnen. Von diesen bezahlen knapp ein Prozent (914 Gebäude) über zehn Prozent oder über 100 Franken mehr.
Der SGV erwartet Mindereinnahmen von 4,5 Prozent oder 1,9 Millionen Franken pro Jahr. Dies sei dank haushälterischem Umgang mit den Finanzen, guten Schadenjahren mit tiefen Schadensummen und erfreulichen Erträgen aus den Finanzanlagen möglich, hält die Gebäudeversicherung fest.
SGV ist eine öffentlich-rechtliche, juristisch selbstständige Institution. Sie erfüllt im Kanton einen gesetzlichen Leistungsauftrag. Im vergangenen Jahr waren bei der SGV insgesamt 97’328 Gebäude mit einen Versicherungswert von 83,3 Milliarden Franken versichert.