Was für Skipisten gilt, gilt neu auch für Sommeranlagen: Einheitliche Standards sollen für mehr Sicherheit auf Sommerrodelbahnen, Tubingbahnen und in Seilparks sorgen.
Darüber hat Seilbahnen Schweiz (SBS) an der Generalversammlung vom Mittwoch und Donnerstag seine Mitglieder informiert, wie der Dachverband mitteilte. Er nimmt die Bahnen neu offiziell ab und vergibt das Gütesiegel „geprüfter Sommerbetrieb“.
Für die offizielle Abnahme gibt es zwei Varianten: Entweder legt das Seilbahnunternehmen ein Sicherheitszertifikat einer anerkannten externen Prüfstelle vor – oder die Anlagen werden durch die SBS-Sicherheitsberatungsstelle selber geprüft. Die Anlagen müssen sowohl die baulich-technischen als auch die betrieblichen Normen erfüllen.
Die Abnahme ist für SBS-Mitglieder obligatorisch. Erste Prüfungen führt der Seilbahnverband bereits diesen Sommer durch, der grösste Teil der Anlagen folgt dann im kommenden Jahr. Die Standards gelten ab sofort, wie SBS-Direktor Ueli Stückelberger auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Neu können Seilbahnunternehmen das Gütesiegel „geprüfter Sommerbetrieb“ erlangen. Es bescheinigt, dass ein Unternehmen alle seine Sommeranlagen auf mögliche Risiken geprüft hat. „Es freut mich, dass die Schweizer Seilbahnbranche mit ihren Sicherheitsstandards europäisch eine Pionierrolle wahrnimmt“, wird Stückelberger im Communiqué zitiert.
Das Prüfobligatorium hatte der Verband bereits im vergangenen Jahr beschlossen. Er reagierte damit auf schwere Unfälle. Unter anderem war im Sommer 2010 eine pakistanische Touristin auf der Rodelbahn in Interlaken BE vom Schlitten geschleudert und getötet worden. In Churwalden GR kam im Sommer 2001 eine 73-jährige Touristin ums Leben. Sie war vom Rücksitz eines Rodels gefallen.