Nach dem Deponieinhalt muss in der ehemaligen Sondermülldeponie Kölliken AG auch ein Teil des Felsgrundes abgetragen werden. Dieser ist teilweise bis auf eine Tiefe von fünf Metern verschmutzt, wie Untersuchungen ergaben.
In Kölliken landeten jahrelang Abfälle, die man anderswo nicht los wurde. Auch die Basler Chemie deponierte dort ihren Sondermüll. Als die Sanierung der Anlange geplant wurde, ging man davon aus, dass man die Sohle rund einen Meter tief ausgebaggert werden muss. Messungen haben aber nun ein anderes Resultat ans Tageslicht gebracht, wie Benjamin Müller, Geschäftsführer der SMDK, am Montag gegenüber dem Regionaljournal Aargau/Solothurn von SRF sagte.
Verschmutzt sei die Sohle zwar nur auf einer Fläche von 20 Prozent des Areals, dafür gehe es tiefer runter, als man gedacht habe, sagte Müller. Tiefer als fünf Meter kann man aber auf dem überdachten Deponiegelände aus Statikgründen nicht gehen.
Falls der Fels in noch tiefere Schichten hinein verschmutzt ist, müsste man dies mit Bohrungen durch die Auffüllungen hindurch lösen, sagte Müller. Im Februar 2016 sind neue Sondierbohrungen geplant. Diese sollen neue Erkenntnisse über die wirkliche Tiefe der Verschmutzungen geben.
Sondermüll unbekannter Zusammensetzung
Der einstige Inhalt der grössten Schweizer Altlast ist seit Mitte dieses Jahres ausgeräumt. Mehr als 600’000 Tonnen Material wurden herausgeholt – rund 25’000 Tonnen mehr als vorgesehen. Beim Material handelte es sich um Giftmüll, Abfall, Deckschichten und Fels. Mit dem Rückbau war im Herbst 2007 begonnen worden.
Der Sondermüll, dessen Zusammensetzung teilweise unbekannt war, wurde unter erhöhten Sicherheitsbedingungen abgebaut. In drei Hallen über dem Gelände der Deponie herrschte Unterdruck. Die Abluft wurde permanent überwacht. In einem Labor wurden der Giftmüll und der Inhalt der Fässer analysiert.
Die Sanierungs- und Rückbauarbeiten müssen vor allem die Steuerzahler der Kantone Aargau und Zürich finanzieren. Die Kantone sind zu je 41,6 Prozent am 1976 gegründeten SMDK-Betriebskonsortium beteiligt.
Mit je 8,3 Prozent partizipieren ferner die Stadt Zürich und die Basler Chemie. Die gesamten Kosten für die Beseitigung der Altlast werden sich auf knapp 900 Millionen Franken belaufen – mehr als anfänglich budgetiert.