Sonderzone zum Schutz gegen gefährlichen asiatischen Käfer

Der gefährliche Asiatische Laubholzbockkäfer soll sich in der Schweiz unter keinen Umständen verbreiten. Der Bund hat deshalb eine Sonderzone beim Hafen von Birsfelden BL eingerichtet. Dort werden die Bäume nun intensiv kontrolliert.

Gefährlicher Exot: Der Asiatische Laubholzbockkäfer. (Bild: sda)

Der gefährliche Asiatische Laubholzbockkäfer soll sich in der Schweiz unter keinen Umständen verbreiten. Der Bund hat deshalb eine Sonderzone beim Hafen von Birsfelden BL eingerichtet. Dort werden die Bäume nun intensiv kontrolliert.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer kann Bäume innerhalb von wenigen Jahren zum Absterben bringen, wie das Bundesamt für Umwelt am Montag mitteilte. Nach Europa kommt der Käfer – oder seine Larven und Eier – insbesondere in Verpackungsholz von Steinlieferungen aus Ostasien. Für Menschen ist der Käfer ungefährlich

Im Mai hatten österreichische Suchteams mit speziell ausgebildeten Hunden im Hafen von Birsfelden befallenes Verpackungsholz gefunden. Entdeckt wurden frische Bohrspäne sowie eine tote und zwei lebende Larven. Weiter spürten die Hunde im Raum Birsfelden und Basel verdächtige Bäume auf. Käfer hingegen sind bei den Kontrollen keine zum Vorschein gekommen.

Um eine Ausbreitung des gefährlichen Käfers zu verhindern, hat nun der Eidg. Pflanzenschutzdienst per 7. Juni für Birsfelden verschiedene Massnahmen verfügt. So müssen im Umkreis von 200 bis 500 Metern eines Befallsherdes alle Bäume, die vom Laubholzbockkäfer angegriffen werden könnten, auf einer Karte eingezeichnet und intensiv kontrolliert werden.

In einer Pufferzone, die zwei Kilometer breit ist, werden mögliche Wirtspflanzen ebenfalls überwacht. Weiter muss abgeschnittenes Holz vor Ort gehäckselt und in einer Kehrichtsverbrennungsanlage vernichtet werden. Als zusätzliche Massnahme ist vorgesehen, eine Meldepflicht für Steinanlieferungen aus Asien einzuführen.

Befall auch in Freiburg und Thurgau

Erstmals ist der Käfer im September 2011 im Kanton Freiburg nachgewiesen worden. Entdeckt hat ihn eine Privatperson in einem Garten im Sensebezirk. Einen zweiten Käfer sowie Eiablagen wies daraufhin ein Experte in einer Hecke nach.

Ebenfalls im vergangenen Herbst fanden Arbeiter im thurgauischen Salenstein vier tote asiatische Laubholzbockkäfer. Sie befanden sich in Holzpaletten, mit denen Granitsteine aus China importiert wurden.

Bei den zehntägigen Kontrollen im Mai wurde im Kanton Freiburg an einem Baum Eiablagestellen mit abgestorbenen Larven gefunden. Im Kanton Thurgau wurden gemäss Bundesamt für Umwelt drei Verdachtsbäume aufgespürt. Massnahmen wurden für diese Kantone allerdings keine verfügt.

Der rund vier Zentimeter lange Asiatische Laubholzbockkäfer befällt gesunde Laubbäume. Die Weibchen bohren Ritzen in den Stamm und legen ihre Eier hinein. Die Larven fressen bis zu drei Zentimeter dicke Gänge in das Holz. Bei starkem und wiederholtem Befall kann ein Baum so innert weniger Jahre absterben.

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