In den langen Streit um die alte Deponie am Wischberg ob Hemmiken BL und um Schäden an einem Hof am Hang kommt Bewegung: Alle Involvierten hätten grünes Licht gegeben für Sonderbohrungen, teilte die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) am Donnerstag mit.
Die Sondierbohrungen sollen die «Baugrundverhältnisse» bei der verfüllten früheren Mergelgrube und im Zwischengelände bis oberhalb des Hofs Maiberg klären. Das erfordere ein ordentliches Baubewilligungsverfahren, wozu das Gesuch am Donnerstag publiziert wurde.
Bleiben Einsprachen aus, könne wohl im März begonnen werden. Das beauftragte Geologiebüro rechnet laut BUD mit etwa einem Monat Dauer für die Sondierungen.
Mit der Einigung für Sondierbohrungen sieht die BUD die Vorgabe der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Kantonsparlamentes von 2015 erfüllt, innert nützlicher Frist eine konkrete Lösung vorzuschlagen, andernfalls der Runde Tisch definitiv zu beenden sei.
Schäden seit dem Jahr 2000
Der Streit am Wischberg dauert schon fast 16 Jahre. Seit Jahren gibt es auf dem Hof Maiberg Schäden, und am Hang oberhalb des Hofs treten Verschiebungen und Vernässungen auf. Der betroffene Landwirt führt dies auf eine weiter oben gelegene Alt-Deponie zurück. Die Schäden und der Streit haben ihn an den Rand des Ruins gebracht.
2007 ordnete das Kantonsgericht an, Kanton und Gemeinde müssten den Fragen um eine Deponieüberfüllung mit Bauschutt und der fehlenden Bewilligung nachgehen. 2011 rügte das Bundesgericht, dass der Entscheid des Kantonsgerichts immer noch nicht umgesetzt worden sei. Darauf setzte der Kanton einen Runden Tisch mit den Beteiligten ein.
Die frühere Mergelgrube war mit einer 1977 erteilten Bewilligung nach und nach wieder aufgefüllt worden, bis die Kantonsbehörden die Gemeinde Hemmiken 1998 anwiesen, die Auffüllung zu beenden. 2000 meldete der Bauer des Maiberg-Hofes, dass sich unterhalb der Grube das Gelände bewege und wenig später auch Risse an Gebäuden.