Osterhasen, Tennis und Eishockey: Das ist der Pflichtstoff auf den Titelseiten der Sonntagszeitungen an Ostern 2014. Doch auch Bundesrat Ueli Maurer und Meinungsforscher Claude Longchamp haben erneut grosse Auftritte.
«SonntagsBlick»:
«Die Armee ist mein Kind», sagt SVP-Verteidigungsminister Ueli Maurer in einem Interview. Damit begründet er seine emotionale Reaktion auf einen TV-Beitrag zum Kampfjet Gripen in der SRF-Sendung «Rundschau» vom Mittwoch. Im Bericht sei zudem ein «linker Militärexperte aus Deutschland» zu Wort gekommen, der als Armeeabschaffer bekannt sei, kritisierte Maurer. Von einem Ja zum Gripen sei er aber überzeugt. Natürlich habe man sich überlegt, was im Falle einer Niederlage getan werden könnte. Soviel ist sicher: Maurer würde auch dann das Verteidigungsdepartement behalten wollen und 2015 wieder als Bundesrat kandidieren.
«SonntagsZeitung»/«NZZ am Sonntag»:
Abstimmungsanalysen sind sein Hoheitsgebiet. Doch seit den Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit der VOX-Analyse im Nachgang der Zuwanderungsinitiative steht Politologe Claude Longchamp in der Kritik. Der Bund überprüft nun, den Vertrag für die repräsentativen Analysen von eidgenössischen Vorlagen öffentlich auszuschreiben. Der Vertrag mit Longchamps Forschungsinstitut gfs und den Universitäten, die die VOX-Analyse erstellen, läuft Ende Juli aus. Laut der «SonntagsZeitung» erhielt Longchamp den Auftrag – letztes Jahr sollen es 411’000 Frankgen gewesen sein – unter der Hand. Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats will den Fall untersuchen.
«NZZ am Sonntag»:
Neuer Plan zur Umsetzung der Zuwanderungsinitiative: Laut einem Bericht der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz (VDK) sollen die Kantone über die Zuwanderung aus EU- und Efta-Staaten entscheiden können. Grund: Sie kennen die Bedürfnisse am besten. Der Bund könnte derweil Kontingente für Ausländer aus den Nicht-EU-Staaten festlegen. Im Bericht bieten die Kantone Hand, den Familiennachzug zu beschränken, insbesondere bei Personen mit Kurzaufenthaltsbewilligungen. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) äussert Kritik: Besonders in den Randregionen würden vermehrt schlecht qualifizierte Leute zu tiefen Löhnen geholt.
«Zentralschweiz am Sonntag»:
Ärger zeichnet sich ab für den Landwirtschaftlichen Informationsdienst (LID). In einer Karikatur über Verdingkinder in seinem Mediendienst vom vergangenen Donnerstag werden diese als «entfernte Verwandte» bezeichnet. Das erzürnt sowohl den Verein Netzwerk Verdingt als auch Politiker von Rechts bis Links. Die Zeichnung zeige in kürzester Form das Spannungsfeld der Beziehung zwischen Verdingkindern und Bauernfamilien, heisst es derweil beim LID. Wenn sich jemand dadurch verletzt fühle, entschuldige sich der LID.
«Schweiz am Sonntag»:
Der Strassenverkehr überholt den ÖV. Gemäss Erhebungen von Verkehrs-Zählstellen auf Autobahnen hat das Wachstum 2013 hier 2 Prozent betragen. Die SBB verzeichnete im selben Zeitraum 1,3 Prozent mehr Personenkilometer. Damit gewinnt der private Strassenverkehr erstmals seit 30 Jahren wieder Marktanteile gegenüber dem öffentlichen Verkehr. Der Strassenverkehr wuchs damit deutlich stärker als die Bevölkerung. Den Schweiz-Rekord hält die Zählstelle Wallisellen: 142’000 Autos zwängten sich dort täglich über die Autobahn – so viele wie noch nie.
«Ostschweiz am Sonntag»:
Ostschweizer Gymnasien finden eine Nische: Durch die vermehrte Aufnahme von Schülern aus dem Ausland ermöglichen sie diesen mit einem Schweizer Maturitätsabschluss den Zugang zu hiesigen Universitäten. Damit könnten die Schulabgänger die Zulassungshürden für Ausländer umgehen, die bei einigen Hochschulen existieren. Das Internat St. Antonius in Appenzell etwa investiert vermehrt in entsprechende Werbung und gewann für das laufende Schuljahr elf neue Schüler. Im Vorjahr war es noch ein einziger gewesen.
«Le Matin Dimanche»:
Nach seinem dritten Burnout kehrt der Neuenburger SVP-Staatsrat Yvan Perrin am Dienstag zur Arbeit im Departement zurück – nicht ohne «gewisse Befürchtungen». Er werde weiterhin von einem Psychiater behandelt und nehme Schlafmittel. Doch: «Ich hätte ein tiefes Gefühl von Unvollkommenheit, wenn ich meine Amtsgeschäfte vorzeitig abgeben müsste, also vor dem Ende der Legislatur», sagte Perrin.