Sony nimmt Microsoft-Verfolgung auf

Mit aggressivem Preiskampf und dem Finger in den Wunden des Gegners Microsoft bläst Sony zur Aufholjagd im Markt der Spielekonsolen. Dabei kommen dem Unternehmen die Fettnäpfchen gerade recht, in die Microsoft mit seiner Xbox One kürzlich stolperte.

Sony nimmt mit Playstation 4 die Verfolgung auf (Bild: sda)

Mit aggressivem Preiskampf und dem Finger in den Wunden des Gegners Microsoft bläst Sony zur Aufholjagd im Markt der Spielekonsolen. Dabei kommen dem Unternehmen die Fettnäpfchen gerade recht, in die Microsoft mit seiner Xbox One kürzlich stolperte.

Sony hat auf der Spielemesse E3 in Los Angeles mit seiner neuen Playstation 4 die Verfolgung aufgenommen. Zuletzt hatte Microsoft den langjährigen Marktführer mit seiner Xbox 360 abgehängt. Sie ist zumindest in den USA die meistverkaufte Konsole.

Die Playstation 4 soll zum Weihnachtsgeschäft für 399 Euro in den Handel kommen, kündigte Sony nun an. Die Playstation 4 kostet damit 100 Euro weniger als die Xbox One, die Microsoft ab November für 499 Euro verkaufen will.

Die Preis für die Konsolen in der Schweiz wurde von den beiden Unternehmen noch nicht kommuniziert. Nimmt man den Euro-Preis als Basis, dürfte die Playstation 4 umgerechnet rund 495 Franken und die Xbox One ungefähr 620 Franken kosten.

In ersten Reaktionen schätzten Analysten den Preis für die Xbox One teilweise als zu hoch ein. Sony habe das erkannt und einen angemessenen Preis angesetzt.

Exklusive Spiele

Microsoft hatte bereits im Mai erste Einblicke in die Fähigkeiten seiner Xbox One gegeben. Auf der E3 setzte der Softwarekonzern den Schwerpunkt auf exklusive Spiele.

Weitere Einzelheiten zur Xbox One gab Microsoft nicht preis. Dabei gibt es seit der ersten Vorstellung vom 21. Mai noch zahlreiche offene Fragen. Nicht nur die eingeschworene Xbox-Gemeinde verschreckte Microsoft mit einigen Funktionen der neuen Konsole. Auch Datenschützer kritisierten die Pläne.

Auf Fehlern lernen

Für Sony war das in Los Angeles eine Steilvorlage. Auf eine Online-Authentifizierung wie bei der neuen Xbox werde Sony selbstverständlich verzichten, betonte John Tretton, Amerika-Chef von Sony Computer Entertainment. Die Konsole müsse keine Internetverbindung haben, um zu funktionieren.

Allein das dürfte Sony die Gunst vieler Spielefans sichern. Neben exklusiven Spieletiteln setzt Sony wie auch Microsoft auf weitere Medieninhalte. Die sollen unter anderem aus dem eigenen Haus kommen: Sony Pictures werde ein neues Film-Angebot speziell für die Playstation 4 aufbauen, kündigte Michael Lynton, Chef von Sony Corporation und Sony Pictures Entertainment an.

Diese Kooperation könnte für Sony-Chef Kazuo Hirai auch eine willkommene Klammer für zwei sonst sehr unabhängig agierende Bereiche des Konzerns sein. Der einflussreiche Investor und Aktionär Daniel Loeb strebt derzeit eine Aufspaltung des Unternehmens an.

Nächster Artikel