Sony prüft Veröffentlichung von Nordkorea-Satire auf anderem Weg

Nach Kritik am Kinostopp der Nordkorea-Satire «The Interview» will das Filmstudio Sony den Film nun anderweitig unter die Leute bringen. «Es ist noch immer unsere Hoffnung, dass jeder, der den Film sehen möchte, auch die Gelegenheit dazu bekommt», teilte Sony mit.

Filmplakat für «The Interview» in Los Angeles (Archiv) (Bild: sda)

Nach Kritik am Kinostopp der Nordkorea-Satire «The Interview» will das Filmstudio Sony den Film nun anderweitig unter die Leute bringen. «Es ist noch immer unsere Hoffnung, dass jeder, der den Film sehen möchte, auch die Gelegenheit dazu bekommt», teilte Sony mit.

Nach der Absage des Kinostarts des Films wegen Terrordrohungen einer Hackergruppe habe Sony «sofort» mit der Suche nach Alternativen begonnen, um den Film «auf einer anderen Plattform zu veröffentlichen», erklärte der Konzern am Freitag.

Sony hatte den Film zurückgezogen, nachdem die ominösen Drohungen der Gruppe Guardians of Peace (Friedenswächter) mehrere US-Kinoketten dazu veranlasst hatten, die Satire aus dem Programm zu nehmen. «The Interview» sollte am 25. Dezember in die Kinos kommen.

Sony habe «keine andere Wahl» gehabt, als den Film abzusagen, erklärte die Produktionsfirma nun erneut. Ohne die Kinos sei keine Veröffentlichung möglich.

Diskutiert wird nun unter anderem, den Film, in dem es um ein Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geht, nur auf DVD zu veröffentlichen oder über Streaming-Dienste anzubieten. Die USA machten Nordkorea für den Angriff auf Sony verantwortlich. Pjöngjang wies das zurück, lobte die Attacke an sich aber als «gerechte Tat». Der Film habe Kims «Würde» verletzt.

Sony wehrt sich gegen Kritik von Obama

Sony hat zudem die Kritik von US-Präsident Barack Obama an der gestoppten Veröffentlichung einer Filmsatire über Nordkorea zurückgewiesen. «Wir sind nicht eingeknickt», sagte der Chef der US-Filmtochter Sony Pictures, Michael Lynton, am Freitag dem Sender CNN.

«Der Präsident, die Presse und die Öffentlichkeit irren sich, was den tatsächlichen Ablauf angeht.» Sony kontrolliere nicht die Kinos und könne nicht darüber entscheiden, welche Filme gezeigt würden. Er widerspreche der Darstellung des Präsidenten. Auch andere Politiker sowie Hollywood-Schauspieler kritisierten den Rückzug.

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