Sony und Adidas erhöhen Druck auf FIFA wegen WM-Vergabe

Als erste grosse Sponsoren des Fussballweltverbands FIFA haben der Elektronikkonzern Sony und der Sportartikelhersteller Adidas eine rasche Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die geplante Weltmeisterschaft 2022 in Katar gefordert.

FIFA-Präsident Blatter (r) und der Emir von Katar mit WM-Trophäe (Bild: sda)

Als erste grosse Sponsoren des Fussballweltverbands FIFA haben der Elektronikkonzern Sony und der Sportartikelhersteller Adidas eine rasche Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die geplante Weltmeisterschaft 2022 in Katar gefordert.

Als erste grosse Sponsoren des Fussballweltverbands FIFA haben der Elektronikkonzern Sony und der Sportartikelhersteller Adidas eine rasche Aufklärung der Korruptionsvorwürfe um die geplante Weltmeisterschaft 2022 in Katar gefordert.

«Als FIFA-Partner erwarten wir, dass diese Vorwürfe angemessen untersucht werden», erklärte der japanische Konzern an Sonntag. Sony erwarte von dem Verband, dass er sich in allen Bereichen an seine Prinzipien von Integrität, ethischem Verhalten und Fairness halte. Kurz darauf mahnte auch der deutsche Adidas-Konzern eine zügige Untersuchung an und zeigte sich besorgt über die Negativschlagzeilen rund um die WM-Vergabe.

Der britischen Zeitung «Sunday Times» liegen nach eigenen Angaben interne Unterlagen vor, die Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe der Fussball-WM an Katar eindeutig belegen. Das Emirat streitet die Vorwürfe ab.

Die FIFA hatte vor kurzen angekündigt, die Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar auf Korruption zu prüfen. Ein Bericht dazu soll im Juli vorliegen – nach dem Finale der in wenigen Tagen beginnenden Fussball-WM in Brasilien.

«Wir sind zuversichtlich, dass diese Untersuchung mit hoher Priorität behandelt wird», teilte Adidas am Sonntag mit. Das Unternehmen blicke auf eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft mit der FIFA zurück, die man fortsetzen werde. «Allerdings ist der negative Tenor der öffentlichen Debatte weder gut für das Ansehen des Fussballs noch der Institution FIFA noch der Partner», erklärte das Unternehmen.

WM möglicherweise nicht im Sommer

Besonders umstritten ist die Vergabe der Fussball-WM 2022 an das finanzkräftige Emirat Katar. Wegen der extremen Hitze im Sommer muss das Turnier dort möglicherweise zu einer anderen Jahreszeit gespielt werden, was die Terminpläne der europäischen Profiklubs durcheinander bringen würde.

Der internationale Fussball ist ein Milliardengeschäft. Im vergangenen Jahr hat die FIFA rund 1,4 Mrd. Dollar eingenommen. 600 Mio. Dollar stammten aus Übertragungsrechten, 400 Mio. von Sponsoren und Partnerfirmen, zu denen neben Sony und Adidas auch Coca-Cola, Emirates, Hyundai und Visa gehören.

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