Die SP Aargau will mit Nationalrätin Yvonne Feri bei den Wahlen am 23. Oktober einen zweiten Regierungssitz erobern. Rund 70 Delegierte nominierten Feri am Mittwochabend in Aarau an einem ausserordentlichen Parteitag einstimmig bei zwei Enthaltungen.
Zuvor hatten sich die Delegierten einstimmig für eine zweite Kandidatur bei den Regierungsratswahlen neben dem bisherigen und bereits früher nominierten Regierungsrat Urs Hofmann ausgesprochen.
«Wir müssen alles unternehmen, um den zweiten linken Sitz zu retten», sagte Co-Präsidentin und Grossrätin Elisabeth Burgener. Eine Regierung ohne Frau, das gehe nicht. Der Wahlkampf werde «kein Spaziergang» werden, hielt Co-Präsident und Nationalrat Cédric Wermuth fest.
SP-Ständerätin Pascale Bruderer betonte, die Partei habe «absolut reelle Chancen», den zweiten Sitz zu gewinnen. Nationalrätin Feri sei eine engagierte, leidenschaftliche und pragmatische Politikerin. Feri wisse, dass es politische Mehrheiten brauche, um etwas bewegen zu können.
Feri sagte vor den Delegierten, sie sei sich gewohnt, Lösungen zu suchen und Kompromisse zu finden. Sie machte klar, dass sie sich als «Teammitglied» in der Regierung sehen würde. Der Aargau solle in eine «attraktive Zukunft» geführt werden.
Die 50-jährige Feri gehört seit 2011 dem Nationalrat an. In ihrer Wohngemeinde Wettingen ist sie seit 2006 Mitglied der Gemeindeexekutive. Feri, die zum linken Parteiflügel gehört, war auch Präsidentin der SP Frauen Schweiz und sass früher im Kantonsparlament.
Ansturm auf fünf Sitze
Für die fünf Regierungssitze kandidieren neun Politikerinnen und Politiker aus sieben Parteien. So treten die drei bisherigen Regierungsräte Urs Hofmann (SP), Alex Hürzeler (SVP) und Stephan Attiger (FDP) nochmals an.
Die CVP will mit Grossrat Markus Dieth den Sitz des abtretenden Regierungsrats Roland Brogli verteidigen. Die SVP tritt zudem mit Bezirksrichterin Franziska Roth an.
Die Grünen schicken Robert Obrist ins Rennen. Er soll den Sitz der abtretenden Regierungsrätin Susanne Hochuli verteidigen. Grossrätin Maya Bally kandidiert für die Bürgerlich-Demokratische Partei und Grossrätin Ruth Jo Scheier für die Grünliberalen. Die EVP verzichtet auf eine eigene Kandidatur.
Mittlerweile steht auch fest, dass FDP und CVP einzig ihren jeweils eigenen Kandidaten im ersten Wahlgang unterstützen. Die SVP hatte eine bürgerliche Allianz schmieden wollen.