S&P senkt Rating-Ausblick für Grossbritannien auf negativ

Grossbritannien droht wegen des geplanten Referendums zum Verbleib des Landes in der Europäischen Union (EU) der Entzug seiner Spitzenbonitätsnote. Die US-Ratingagentur S&P senkte am Freitag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf «negativ» von «stabil».

Blick auf London Eye und Thames: Sollte Grossbritannien die EU verlassen, würde das der Wirtschaft wohl schaden. Deshalb senkte S&P den Bonitätsausblick für das Land auf «negativ» (Symbolbild) (Bild: sda)

Grossbritannien droht wegen des geplanten Referendums zum Verbleib des Landes in der Europäischen Union (EU) der Entzug seiner Spitzenbonitätsnote. Die US-Ratingagentur S&P senkte am Freitag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf «negativ» von «stabil».

Ein möglicher Austritt Grossbritanniens aus der EU («Brexit») würde der britischen Wirtschaft schaden, hiess es zur Begründung. Die Topbewertung «AAA» selbst blieb zunächst bestehen. S&P ist die einzige grosse Ratingagentur, die dem Land noch die Bestnote ausstellt.

Der negative Ausblick bedeutet, dass das Risiko einer Herabstufung in den nächsten zwei Jahren mindestens ein Drittel beträgt. S&P erklärte, sollte Grossbritannien auf ein Ausscheiden aus der EU zusteuern, könnte die Bonitätsnote gleich um mehrere Stufen gesenkt werden.

Die britische Regierung will möglichst rasch ihr bis Ende 2017 angekündigtes Referendum abhalten. Befürworter eines Ausstiegs aus der EU führen als Argument dafür auch an, dass die britische Wirtschaft mit weniger Regulierung aus Brüssel schneller wachsen könne. Die Agentur Fitch bekräftigte am Freitag ihre Einstufung Grossbritanniens mit «AA+» mit einem stabilen Ausblick.

Im vergangenen Jahr hatte das britische Bruttoinlandprodukt (BIP) stärker zugelegt als erwartet.

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