Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Argentiniens um eine Note herabgestuft. Das Land werde nur noch mit «CCC+» und nicht mehr mit «B-» bewertet, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit. Der Schritt wurde mit dem unsicheren Ausgang eines Gerichtsprozesses begründet.
Damit steige das Risiko, dass Argentinien seinen Schuldendienst nicht erfüllen könne oder eine Umschuldung vornehmen müsse.
Argentinien hatte im August im Rechtsstreit mit einer Gruppe widerspenstiger Anleihegläubiger eine herbe Schlappe erlitten. Ein US-Gericht befand, dass das lateinamerikanische Land alle Gläubiger gleich behandeln muss.
Dies bedeutet, dass Argentinien auch die Anleiheinhaber vollständig auszahlen soll, die den Schuldenschnitt nach der Staatspleite vor über zehn Jahren abgelehnt hatten. Dabei geht es um eine Summe von 1,33 Milliarden Dollar.
Seit mehr als einem Jahrzehnt streiten Argentinien und Investoren, die Anleihen des Landes erworben hatten, vor Gerichten über die Folgen der Staatspleite von 2001/2002. Es geht dabei um ein Finanzdesaster in der Grössenordnung von 100 Milliarden Dollar.
Eine Minderheit von Investoren hatte sich den beiden Schuldenschnitten der Jahre 2005 und 2010 verweigert. Damals hatten 93 Prozent der Bond-Gläubiger akzeptiert, nur noch 25 Prozent des Nennwertes ihres Engagements zurückzuerhalten.